Mittwoch, 5. März 2014

"Support your local football club!"

Eingang zum Normannia-Stadion in Schwäbisch Gmünd.

Der Fußball ist im Wandel - und leider nicht zum besseren. Fußball im TV von Montag bis Sonntag, präsentiert von irgendeiner Biermarke - die Totalvermarktung des Sports hat zu einem völligem Desinteresse meinerseits geführt.
Kannte ich noch als Kind und Jugendlicher von jedem Bundesligaverein nahezu alle Spieler und Funktionäre (ich war Anhänger der Mönchengladbacher Borussen), so hätte ich heute Schwierigkeiten, ohne Google die Vereine der ersten drei Bundesligen aufzuzählen.

Nun möchte ich nicht behaupten, dass früher alles besser war, und ich will auch hier kein Bashing gegen Mannschaften wie Bayern München, TSG Hoffenheim oder RB Leipzig betreiben. Mein Anliegen ist rein profaner Natur: dem Amateurfußball im Ländle eine Chance zu geben! Keine "Heile-Welt"-Romantik, sondern ein Stadionbesuch bei einem Verein der Region.

Oft genug befinden sich im Ort oder der näheren Umgebung Spielstätten von Vereinen, die einstmals eine Rolle im württembergischen, süddeutschen oder gar deutschem Fußball spielten, und die heute irgendwo in den Niederungen der Amateurliga in Ortschaften antreten, die man früher auf der Wanderkarte suchte.

Fußball ist eine Herzenssache. Man wechselt seinen Verein nicht einfach so wie ein Hemd. 
Wie der Name "Spätzleskick" nahelegt, geht es hier Schwerpunktmäßig um den Fußball im Ländle, Württemberg und Hohenzollern, und vielleicht kann ich auch mal einen Blick über den Tellerrand ins Badische oder Bayerische werfen.

Das Maß aller Dinge im Land ist - zumindest sportlich - der VfB Stuttgart, da muß man wohl keinen Zweifel daran lassen. Dann sind da so große Namen wie die Stuttgarter Kickers, der SSV Ulm 1846 und der SSV Reutlingen. Deutschlandweit mußte man sich gewiss an den VfR Aalen aus der Ostalb gewöhnen, die sich in der 2. Bundesliga bewähren, und in diese Richtung schickt sich auch der Lokalrivale 1. FC Heidenheim an.

Mein Herz schlägt für meinen "local club", dem 1. FC Normannia Gmünd, der wahrlich bessere Zeiten im Schwerzer erlebte. Große Sympathien genießt bei mir der fränkische FC Union Heilbronn, der die Tradition der beiden großen Vereine VfR Heilbronn und FV Union Böckingen vereint. Den Adlern und ihren Anhängern sei es gegönnt, die Bezirksliga in höhere Spielklassen verlassen zu dürfen.

Nicht vergessen möchte ich die Fußballvielfalt aus der Landeshauptstadt Stuttgart. Der Stuttgarter SC, die Sportfreunde Stuttgart, SpVgg Feuerbach oder SpVgg Bad Cannstatt spielten lange Zeit eine Rolle im höherklassigen Fußball. Der FV Zuffenhausen gehört leider der Vergangenheit an.

Sonstige Namen, willkürlich in den Raum geworfen, sind Eintracht Stuttgart, VfL Stuttgart 1894, 1. Stuttgarter FV 1896, TSG Backnang, SC Geislingen, der große Pokalschreck des HSV, Göppinger SV, 1. FC Eislingen, SV 03 Tübingen, VfB Friedrichshafen, TSV Crailsheim, TSG Giengen, SSV Aalen, FV Biberach/Riß, SV Prag oder der BSV 07 Schwenningen

Dies ist nur eine Auswahl. Die Vielfalt an Traditionsvereinen im Land der Spätzle und der Kehrwoche ist gewaltig, und es wäre Schade, wenn Fußball nur noch auf der Couch im Pay-TV erlebt werden würde. 

Darum: Auf! Runter von der Couch und ab ins Stadion! 


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