Für Wettbewerbe wie der Bundesliga, dem DFB-Pokal oder Fußball-Weltmeisterschaft - die allesamt eh schon im besonderen Blickfeld des Interesses stehen - gibt es zahlreiche Publikationen wie Statistiken, Jahrbücher und Saisonrückblicke. Auch wer sich für die historischen ersten Ligen und Meisterschaften interessiert muß nicht leer ausgehen und findet interessante Literatur, Ergebniskästen und Abschlußtabellen.
Eher mau sieht es hingegen aus, wenn man sich für Wettbewerbe unterhalb der alten Oberligen interessiert, die vor Einführung der Bundesliga 1963 als oberste Spielklasse fungierten.
Natürlich hat sich auch hier in den vergangenen Jahren viel getan. So hat z. B. der
Deutsche Sportclub für Fußballstatistiken Bücher über die 1. und 2. Amateurliga Württemberg oder bereits 2 Bände über die Ober-, Verbands- und Landesligen in Baden-Württemberg ab 1978 herausgebracht. Seit über 10 Jahren erscheint auch regelmäßig zum Saisonende ein Württemberg-Buch, das sämtliche Spielklassen und Pokale im Ländle berücksichtigt.
Und doch bleiben Lücken offen, werden Dinge wie der Verbandspokal stiefmütterlich behandelt, gibt eine Ergebnistabelle zwar schön ein 1:0 wieder, verrät aber nichts vom auf und ab einer Saison.
Mit dem
Spätzleskick Fußball-Almanach soll versucht werden, zum schließen solcher Lücken beizutragen. Und auch wenn zwangsläufig nicht alle Fragen geklärt werden können, so hoffe ich doch, dass die hier veröffentlichten Statistiken als Grundlage für andere Fußballfreunde hilfreich sein mögen. Zugleich bitte ich jeden, der mit Wissensschnippseln jeglicher Art (Ergebnisse, Bilder, Zeitungsberichte etc.) zu den einzelnen Themen beitragen kann, mit mir Kontakt aufzunehmen.
Aber nun zum ersten Teil, dem
WFV-Pokal 1955. Erklären muß ich hierzu, dass es damals zwei WFV-Pokale gab. Zum einen den seit 1946 bzw. 1951 ermittelteten
WFV-Vereinspokal, und den
WFV-Bezirkspokal. Im letztgenannten traten die Auswahlmannschaften der Fußballbezirke gegeneinander an, aber dieser Wettbewerb soll hier nicht das Thema sein.
Thema ist der WFV-Vereinspokal. Dieser wurde seit der Vereinigung der beiden württembergischen Fußballverbände erst zum drittenmal ausgetragen. 1951 trug sich der
ESC Ulm als erster Pokalsieger Gesamtwürttembergs in die Geschichtsbücher ein. 1952 und 1953 wurde kein Wettbewerb ausgetragen, während 1954 der
FV 09 Nürtingen im neuen
Filderstadion in Echterdingen mit 3:2 gegen den
Stuttgarter SC die Trophäe in Empfang nehmen durfte.
Die Pokalrunde begann im Mai, wenn die Spielzeit in der 1. und 2. Amateurliga praktisch beendet war. Abgesehen vom
1. SSV Ulm 1928, der als Meister der 1. Amateurliga an den Aufstiegsspielen zur 2. Liga Süd teilnahm, und dem
1. FC Eislingen, der sich der Konkurrenz der Deutschen Amateurmeisterschaft stellte sowie Teilnehmern der Relegationsrunden nahmen die Teams der beiden Amateurligen am Wettbewerb teil. Endete ein Spiel nach Verlängerung Unentschieden, wurde es auf dem Platz des Gegners wiederholt. Durch den späten Start der Pokalrunde kam es oft genug vor, dass das Endspiel erst ausgetragen wurde, wenn bereits die ersten Spiele neuen Saison bereits absolviert waren. Die Pokalwettbewerbe standen halt im Schatten der Liga, das galt sogar für den DFB-Pokal.
In der
1. Runde traten zunächst die Vertreter der 2. Amateurliga gegeneinander an. Nicht dabei war der
FV Ravensburg, der im Wettbewerb 1954 für Furore sorgte und immerhin in die Vorschlußrunde vordrang, in diesem Jahr einen Anlauf in die oberste Amateurklasse unternahm. Der andere Vorjahreshalbfinalist, der
Göppinger SV, empfing Zuhause den
TSV Münster, und das Team aus der Landeshauptstadt erwies sich nicht als Stolperstein für die Filstäler.
Zu den Mannschaften, die im Vorjahr für Überraschung sorgten, gehörte auch der
TSV Herbrechtingen, der erst im Viertelfinale gegen den späteren Sieger Nürtingen die Segel streichen mußte. 1955 hingegen kam bereits in der 1. Runde das aus, nachdem die
TG Biberach ihren Ausflug auf die Ostalb siegreich gestalten konnte. Nicht anknüpfen an die guten Leistungen im Vorjahr konnte auch die
SpVgg Neckarsulm, die mit einer 1:2-Heimschlappe gegen Traditionsverein
Sportfreunde Stuttgart bereits in der 1. Runde ausschied. Besser machten es hingegen der
FV 08 Rottweil, der sich im eigenen Stadion gegen den
FC Mittelstadt aus Reutlingen mit 2:1 durchsetzte, und der
FC Tailfingen, der beim
SV Weingarten mit 4:3 die Oberhand behielt. Somit waren immerhin noch fünf Mannschaften im Wettbewerb, die im Vorjahr das Viertelfinale erreichten.
Kampflos kam der
FC Lindenberg 07 in die nächste Runde, nachdem die
SG Baienfurt verzichtete. Besonders torreich ging es in
Tübingen zu, wo der
SV 03 vom
FV Zuffenhausen mit 1:8 abgefertigt wurde. Auch der
FC Hechingen hielt mit seinem 7:1 über die
SKG Hedelfingen nicht hinter dem Zaun, und mit 1:6 ging der
VfL Kirchheim bei der
TSG Giengen unter.
Erstaunlich ist auch, das kein einziges Spiel wiederholt werden mußte. Unschön hingegen, dass die Partie zwischen
SG Bad Wimpfen und dem
Polizei-SV Stuttgart beim Stand von 0:2 abgebrochen werden mußte.
Aus Gmünder Sicht interessiert natürlich das Auftreten der
Sportfreunde Gmünd. Diese empfingen mit den
Sportfreunden Eßlingen ihren Namensvetter vom Neckar. Das erste Auftreten der Zwiebelstädter in Schwäbisch Gmünd nach so langer Zeit lockte zahlreiche Zuschauer an, zumal auch die Gmünder in den letzten Saisonspielen eine ordentliche Erfolgsserie hingelegt hatten. Auf dem harten Platz erlebten die Zuschauer zunächst einen reinen Sommerfußball. Ein zwar lebhaftes, aber zerfahrenes Spiel, wobei es den Gmündern in der ersten halben Stunde gelang, den schnellen Spielaufbau der Eßlinger früh zu stören. Dennoch gingen die Rothosen noch in der 1. Halbzeit in Führung, und bis zum Seitenwechsel konnten die Gmünder nach diesem Treffer vom Glück reden, nicht noch weiter in Rückstand zu geraten. Nach dem Pausentee setzten die Gastgeber das Gehäuse von Essingens altgedientem Keeper Effinger mächtig unter Druck, und in der 58. Minute erreichte Noll durch einen klassischen Abstauber den verdienten Ausgleich. Als alles schon mit einem 1:1-Endstand rechnete, verursachte Effinger einen Freistoß an der Strafraumgrenze, der von Haas II direkt verwandelt. Den Gmünder Sportfreunden gelang es aber nicht, die Führung über die Zeit zu bringen, und bereits zwei Minuten später klingelte es im Kasten zum 2:2. In der ersten Viertelstunde der Verlängerung waren es jetzt die Gmünder, die Druck machten, aber erst in der 110. Minute gelang der Siegtreffer zum 3:2. Schabel, am Boden liegend, bugsierte den Ball erfolgreich ins leerstehende Eßlinger Tor, und diesmal blieb die Gmünder Abwehr clever genug, dem Eßlinger Sturmlauf bis zum Schlußpfiff erfolgreich zu widerstehen.
1. Runde
01.05.1955: Göppinger SV - TSV Münster 4:1
01.05.1955: VfB Reichenbach - FC Uhingen 3:2 n.V.
01.05.1955: 1. FC Donzdorf - SV Fellbach 1:2 n.V.
01.05.1955: Sportfreunde Gmünd - Sportfreunde Eßlingen 3:2 (2:2, 0:1) n.V.
01.05.1955: TSG Giengen - VfL Kirchheim 6:1
01.05.1955: FV Burgberg - FV 08 Unterkochen 2:5
01.05.1955: TSV Herbrechtingen - TG Biberach 0:3
01.05.1955: SV Denkendorf - VfB Sontheim 2:3
01.05.1955: Viktoria Wasseralfingen - Sportfreunde Schwäb. Hall 1:2
01.05.1955: TuS Metzingen - TG Böckingen 2:3
01.05.1955: SpVgg Neckarsulm - Sportfreunde Stuttgart 1:2
01.05.1955: SG Bad Wimpfen - Polizei-SV Stuttgart 0:2 (abgebrochen)
01.05.1955: FSV 08 Bissingen - VfB Stuttgart Amateure 1:0
01.05.1955: TSG Öhringen - VfL Wangen (Stuttgart) 2:1
01.05.1955: VfL Neckargartach - VfL Pfullingen 0:1
01.05.1955: TSV Künzelsau - SC Steinbach-Hall 2:1
01.05.1955: TSV Blaubeuren - SV Buchau 3:4
01.05.1955: TSV Neu-Ulm - FC Wangen 05 2:0
01.05.1955: SV Spaichingen - SV Sigmaringen 4:2
01.05.1955: SC Schwenningen - FV Saulgau 4:0 (1:0)
01.05.1955: SpVgg Trossingen - SpVgg Lindau 4:0 (2:0)
01.05.1955: SpVgg Truchtelfingen - TSV Sigmaringendorf 3:2 (2:2)
01.05.1955: FC Hechingen - SKG Hedelfingen 7:1
01.05.1955: SV 03 Tübingen - FV Zuffenhausen 1:8
01.05.1955: FV 08 Rottweil - FC Mittelstadt 2:1
01.05.1955: SpVgg Freudenstadt - Kickers Lauterbach 3:1
01.05.1955: SV Marschalkenzimmern - SV Gosheim 4:3
01.05.1955: Olympia Laupheim - FV Senden 6:0 (3:0)
01.05.1955: FC Lindenberg - SG Baienfurt X:0 (Baienfurt verzichtete)
01.05.1955: TV Wiblingen - Kickers Vöhringen 2:1 n.V.
01.05.1955: SV Weingarten - FC Tailfingen 3:4 (3:0)
01.05.1955: TSV Riedlingen - TSG Balingen 1:3 (0:3)
01.05.1955: TSV Oetisheim - SpVgg Frankenbach 6:2
01.05.1955: TSG Backnang - SpVgg 07 Ludwigsburg 3:2
Freilose für die Mannschaften der 1. Amateurliga: Stuttgarter SC, VfR Heilbronn, FV Kornwestheim, FV 09 Nürtingen, VfB Friedrichshafen, SG Untertürkheim, VfR Aalen, SpVgg Feuerbach, FV Ebingen, FC Tuttlingen, Union Böckingen, SC Geislingen, 1. FC Normannia Gmünd, VfR Schwenningen, VfL Sindelfingen
In der 2. Runde stiegen nun auch die Mannschaften aus der 1. Amateurliga ein. Pokalfinalist
Stuttgarter SC benötigte dabei gegen den
VfB Reichenbach ein Wiederholungsspiel, um in die 3. Runde einzuziehen. Auch der
VfR Aalen tat sich gegen Lokalrivale
FV Unterkochen unerwartet schwer und mußte nachsitzen. Auch sonst bekleckerten sich die Verteter der höchsten württembergischen Spielklasse nicht mit Ruhm.
Salamander Kornwestheim ging nach Verlängerung bei der
TG Böckingen baden, der altehrwürdige
VfR Heilbronn blamierte sich beim
VfB Sontheim und Pokalverteidiger
FV Nürtingen verabschiedete sich mit 2:4 beim
VfL Pfullingen aus dem Wettbewerb. Im Lokalderby beim
FV Zuffenhausen hatte die
SpVgg Feuerbach nichts zu melden, und auch der
FV Ebingen blieb gegen seinem Nachbarn auf der Strecke. Für den
FC Tuttlingen war die
TSG Balingen eine unerwartete Hürde, und auch der
VfR Schwenningen flog gleich aus dem Pokal.
Der
FC Lindenberg, kampflos in die nächste Runde gekommen, verzichtete diesmal selber auf ein Spiel beim
SV Buchau. Recht deutlich gewann hingegen der
VfL Sindelfingen mit 7:0 bei der
SpVgg Freudenstadt, die Seehasen des
VfB Friedrichshafen mit 8:0 bei der
TG Biberach. Deutliche Heimsiege feierten im Gegenzug der
FC Hechingen (8:0 gegen
SpVgg Truchtelfingen) und der
FV 08 Rottweil (8:1 gegen
SV Marschalkenzimmern).
Auch für den
1. FC Normannia Gmünd war die 2. Runde Endstation. Die Mannschaft, die bereits als Absteiger aus der 1. Amateurliga feststand, konnte sich gegen die
TSG Backnang nicht behaupten und bekam in der Lederstadt regelrecht das Feld gegerbt. Erschwerend kam allerdings hinzu, das Normannia auf seine Stammspieler Hildner und Doll (beide verletzt) sowie die gesperrten Gerhold und Stollhof verzichten mußte. Bereits in der 1. Halbzeit schied Rupp verletzt aus, und Brenner wurde wegen Schiedsrichter-Beleidigung des Spielfeldes verwiesen. In Unterzahl kämpften die Normannen zwar beherzt, aber letztlich vergebens.
Die
Sportfreunde Gmünd hatten ein neuerliches Heimspiel, diesmal gegen den Erstligisten
SG 07 Untertürkheim. Die große Zuschauermenge wurde mit einem sehr spannenden Spiel belohnt, die bereits nach 5 Minuten die Führung für die mit starkem Rückenwind spielenden Gmünder bejubeln durften. Allerdings machten die Zebras bereits in der ersten Halbzeit das Endergebnis klar, und für die Sportfreunde war der Pokaltraum ausgeträumt.
2. Runde
15.05.1955: VfB Reichenbach - Stuttgarter SC 1:1 n.V.
15.05.1955: TG Böckingen - FV Kornwestheim 6:5 n.V.
15.05.1955: VfB Sontheim - VfR Heilbronn 3:1
15.05.1955: TSV Oetisheim - Polizei-SV Stuttgart 1:5
15.05.1955: VfL Pfullingen - FV 09 Nürtingen 4:2 n.V.
15.05.1955: Sportfreunde Schwäb. Hall - TSG Öhringen 2:1
15.05.1955: SV Fellbach - FSV 08 Bissingen 3:2
15.05.1955: TG Biberach - VfB Friedrichshafen 0:8 (0:5)
15.05.1955: SV Buchau - FC Lindenberg X:0 (Lindenberg verzichtete)
15.05.1955: Sportfreunde Gmünd - SG Untertürkheim 1:2
15.05.1955: FV 08 Unterkochen - VfR Aalen 2:2 n.V.
15.05.1955: FV Zuffenhausen - SpVgg Feuerbach 1:0
15.05.1955: FC Tailfingen - FV Ebingen 2:0
15.05.1955: TSG Balingen - FC Tuttlingen 4:0
15.05.1955: TSV Künzelsau - Union Böckingen 0:2
15.05.1955: SC Schwenningen - SV Spaichingen 0:0 n.V.
15.05.1955: TV Wiblingen - Göppinger SV 0:1
15.05.1955: Olympia Laupheim - TSV Neu-Ulm 4:2 (1:0)
15.05.1955: FC Hechingen - SpVgg Truchtelfingen 8:0
15.05.1955: FV 08 Rottweil - SV Marschalkenzimmern 8:1 (5:0)
15.05.1955: TSG Giengen - SC Geislingen 2:0
15.05.1955: SpVgg Freudenstadt - VfL Sindelfingen 0:7
15.05.1955: TSG Backnang - 1. FC Normannia Gmünd 3:2
22.05.1955: SpVgg Trossingen - VfR Schwenningen 2:1
Freilos: Sportfreunde Stuttgart
Wiederholungsspiele
22.05.1955: Stuttgarter SC - VfB Reichenbach 1:0
22.05.1955: VfR Aalen - FV 08 Unterkochen 6:1
22.05.1955: SV Spaichingen - SC Schwenningen 0:1
Wie und wo der
SC Schwenningen und der
VfB Friedrichshafen in der 3. Runde gegeneinander spielten, war nicht zu eruieren, die Seehasen kamen zumindest weiter, genauso wie der FV Rottweil, den ein Freilos beglückte (Nachtrag: Der VfB gewann Zuhause 1:0). Normannia-Bezwinger
TSG Backnang besiegte die Stuttgarter Polizisten mit 2:1, während Sportfreunde-Besieger Erstligist
SG Untertürkheim mit sage und schreibe 6:0 beim
FV Zuffenhausen versenkt wurde. Der
VfB Sontheim behielt seine Pokalstärke bei und kam nach einem 2:1 über den Traditionsclub
Sportfreunde Stuttgart in die nächste Runde. Der
FC Tailfingen ging im Wiederholungsspiel beim
VfL Pfullingen gleich mit 7:1 ein.
Abgesehen von Untertürkheim blieben diesmal die Vertreter der 1. Amateurliga erfolgreich. Der
VfR Aalen hielt mit 3:0 die
TSG Giengen auf Abstand, und die Seeräuber von
Union Böckingen raubten in
Schwäbisch Hall den Sieg, während Lokalrivale
TG Böckingen gegen den
VfL Sindelfingen mit 2:4 unterlag. Nur der
Stuttgarter SC benötigte eine Verlängerung, um schließlich mit 6:5 vom
SV Fellbach zurückzukommen.
3. Runde
22.05.1955: SV Buchau - Olympia Laupheim 2:3
30.05.1955: SpVgg Trossingen - FC Hechingen 3:1
30.05.1955: VfR Aalen - TSG Giengen 3:0
30.05.1955: TG Böckingen - VfL Sindelfingen 2:4
30.05.1955: VfB Sontheim - Sportfreunde Stuttgart 2:1
30.05.1955: TSG Backnang - Polizei-SV Stuttgart 2:1
30.05.1955: FC Tailfingen - VfL Pfullingen 1:1 n.V.
30.05.1955: Göppinger SV - TSG Balingen 2:0
30.05.1955: FV Zuffenhausen - SG Untertürkheim 6:0
30.05.1955: SV Fellbach - Stuttgarter SC 5:6 n.V.
30.05.1955: VfB Friedrichshafen - SC Schwenningen 1:0 (0:0)
05.06.1955: Sportfreunde Schwäb. Hall - Union Böckingen 0:2
Freilose: FV 08 Rottweil
Wiederholungsspiel
09.06.1955: VfL Pfullingen - FC Tailfingen 7:1 n.V.
Der VfB Sontheim blieb auch in der
4. Runde bzw.
Achtelfinale der Pokalschreck. Nachdem die Partie bei
Union Böckingen zunächst beim Stande von 1:1 abgebrochen wurde (die Gründe konnten leider nicht eruiert werden), kam es an gleicher Stelle am See 17 Tage später zu einem sensationellen 2:0.
Der
Stuttgarter SC entledigte sich mit 5:3 vom
FV Zuffenhausen, während der
VfB Friedrichshafen überraschend mit 3:4 bei
Olympia Laupheim verlor.
Das Freilos kam diesmal dem
VfL Sindelfingen zugute.
4. Runde
09.06.1955: Stuttgarter SC - FV Zuffenhausen 5:3
12.06.1955: VfL Pfullingen - Göppinger SV 4:2
12.06.1955: VfR Aalen - TSG Backnang 5:0
12.06.1955: Olympia Laupheim - VfB Friedrichshafen 4:3 n.V. (2:2, 1:1)
12.06.1955: SpVgg Trossingen - FV 08 Rottweil 3:0
12.06.1955: Union Böckingen - VfB Sontheim 1:1 (abgebrochen)
Freilos: VfL Sindelfingen
Wiederholungsspiel
29.06.1955: Union Böckingen - VfB Sontheim 0:2
In der
5. Runde bzw. dem Viertelfinale wurden diesmal der
Stuttgarter SC beglückt. Die faustdicke Überraschung waren das deutliche 5:1 des
VfB Sontheim über Erstligist
VfR Aalen und die 0:3-Heimniederlage des
VfL Sindelfingen gegen die
SpVgg Trossingen. Somit waren mit Ausnahme von Stuttgart alle Mannschaften der 1. Amateurliga ausgeschieden.
5. Runde
03.07.1955: VfL Sindelfingen - SpVgg Trossingen 0:3
03.07.1955: VfB Sontheim - VfR Aalen 5:1
03.07.1955: VfL Pfullingen - Olympia Laupheim 5:3 n.V.
Freilos: Stuttgarter SC
Die
Vorschlußrunde sah zwei Heimsiege. Der
Stuttgarter SC zog dabei erneut nach 1954 ins Endspiel ein, nachdem der Pokalschreck
VfB Sontheim knapp mit 2:1 am Gaskessel besiegt wurde.
In
Trossingen ging die heimische
Spielvereinigung mit 5:1 nicht gerade zimperlich mit dem VfL Pfullingen um.
Vorschlußrunde
16.07.1955: Stuttgarter SC - VfB Sontheim 2:1
17.07.1955: SpVgg Trossingen - VfL Pfullingen 5:1
Als Endspielort bestimmte der Verband das Stadion des SV 03 Tübingen. Das Finale stand unter der Leitung des namhaften Schiedsrichter Neumayer aus Ebingen. Über die Zuschauerzahlen gibt es extrem abweichende Angaben. Schreibt der WFV auf seiner
Statistikseite von 2.000 Gästen, so zeigt sich der zeitgenössische Artikel sehr enttäuscht darüber, das an einem Samstagabend nur 500 Zuschauer den Weg ins Stadion fanden.
Wie auch immer, man war gespannt ob der Vorjahresfinalist und Erstligist
Stuttgarter SC gegen die "Zweitklässler" des
SpVgg Trossingen stoplern würde. Trossingen, lediglich Fünfter in seiner Amateurligastaffel, zählte nicht unbedingt zu den großen Favoriten auf den Cup.
Die Stuttgarter ließen sich auch nicht durch den Verlust von Schäfer und Auchter beirren, die beim Spiel gegen Sontheim verletzt ausschieden, und bestimmten das Spielgeschehen. Trotz guter Ansätze enttäuschte der unterklassige Herausforderer, und die Residenzler vom Gaskessel gingen bereits nach 21 Minuten in Führung. Werner Zandt, je zweimal deutscher Meister in der Leichtathletik über 100 m und 200 m und einmal Meister mit der 400-m-Staffel, erzielte den ersten der insgesamt fünf Treffer für den SSC, der damit seinen letzten großen Erfolg in der Vereinsgeschichte feierte.
Endspiel am 23. Juli 1955 in Tübingen (Stadion des SV 03)
Stuttgarter SC - SpVgg Trossingen 5:0 (3:0)
Schiedsrichter: Neumayer (Ebingen)
Tore: 1:0 Werner Zandt (21.), 2:0 Koch (30.), 3:0 Bopp (45.), 4:0 Mader (59.), 5:0 Bopp (70.)
Zuschauer: 2.000 (lt. WFV), 500 (lt. zeitgenössischen Zeitungsbericht)