Freitag, 27. März 2015

Wochenritual: Das erfolgloseste Team Württembergs

Und wieder steht ein neuer Spieltag vor der Tür, und wieder besteht die Chance, das aus der nicht gerade mit Ruhm zu bekleckernden Tabelle das eine oder andere Team verabschieden wird. In Württemberg verbleiben nur noch 10 Teams in der Liste.

Letzte Woche wehrte sich der FKV Neu-Ulm tapfer, aber vergeblich und unterlag beim TSV Senden mit 3:6. Der Stuttgarter Vertreter TSV Birkach hatte spielfrei. Ein Team gelang die Befreiung. Der TV Cannstatt bezwang den Traditionsverein SpVgg Prag mit 1:0 und kam somit im 13. Ligaspiel zu den ersten Punkten.

Hier nun der Zwischenstand vor dem kommenden Wochenende:

1. (1.) FKV Neu-Ulm > 19 > 6:120 > 6,32 > Kreisliga B3 (Donau-Iller)
2. (2.) SV Rot II > 12 > 15:71 > 5,92 > Kreisliga B6 (Stuttgart)
3. (3.) VfR Süssen II > 18 > 5:99 > 5,50 > Kreisliga B7 (Neckar/Fils)
4. (4.) SV Wildenstein > 18 > 9:97 > 5,39 > Kreisliga B3 (Hohenlohe)
5. (6.) TSV Birkach > 11 > 9:51 > 4,64 > Kreisliga B4 (Stuttgart)
6. (5.) Kleinhaslacher SC II > 16 > 16:73 > 4,56 > Kreisliga B7 (Bodensee)
7. (8.) SGM Weildorf / Bittelbronn II > 15 > 11:68 > 4,29 > Kreisliga B2 (Zollern)
8. (9.) SV Erolzheim II > 15 > 4:60 > 4,00 > Kreisliga B1 (Riß)
9. (10.) FC Dunningen II > 13 > 17:48 > 3,69 > Kreisliga C1 (Schwarzwald)
10. (11.) FC Alzenberg-Wimberg > 15 > 18:48 > 2,67 > Kreisliga B2 (Böblingen/Calw)

Die Vorschau der verbleibenden Vereine:

FKV Neu-Ulm - FV Bellenberg (33 P.)
gegen den Traditionsverein hilft Neu-Ulm nur ein Wunder.
SpVgg Möhringen II (24 P.) - SV Rot II
beim Tabellenzweiten wohl auch nichts zu holen.
VfR Süßen II - TSGV Albershausen II (15 P.)
hier steckt eine Chance für die Gastgeber drin. Wenn nicht jetzt, wann dann?
SV Wildenstein - TSV Unterdeufstetten (27 P.)
TV Kemnat (16 P.) - TSV Birkach
Kleinhaslacher SC II - TSV Wohmbrechts II (32 P.)
der Papierform nach zu urteilen eher ein Sieg des Tabellenvierten
SGM Weildorf/Bittelbronn II - TSV Frommern-Dürrwangen II (25 P.)
nach der 0:8-Klatsche letzte Woche ist ein Erfolg gegen Frommern auch nicht zu erwarten.
SV Erolzheim II - SV Dettingen/Iller II (24 P.)
die Gäste dürften zu stark sein.
FC Dunningen II - SGM Aichhalden/Rötenberg III (5 P.)
der einzige C-Ligist unterlag letzte Woche nur mit 4:1, und es riecht nach Heimsieg
FC Alzenberg-Wimberg - TSV Neuhengstett (22 P.)


































Montag, 23. März 2015

„So ist halt Fußball“ - 1. FC Normannia Gmünd gegen FC 07 Albstadt

Abstoß für die Gäste. Zumindest in der ersten Hälfte
war der Ball ein Albstädter.

„Noi, Karle, froag den net! Des isch a Fußballfan, der isch bestimmt besoffa!!“
Ungelogen, solch‘ einen Satz bekam mein Kumpel Mario zu hören, als er auf dem Marktplatz in Schwäbisch Gmünd mit einem Normannia-Schal um den Hals im Bus umsteigen mußte. In der Tat fällt man in der eigenen Heimatstadt dermaßen auf, wenn man sich als Fan des heimischen Amateurvereines öffentlich mit einem Schal outet.



Auch mir ging es ähnlich, wenn auch nicht so drastisch wie bei  Mario, als ich mich am Samstag zeitig ins Normanniastadion zum ersten Heimspiel des Jahres 2015 aufmachte. Zu Gast der einzige Verein der Verbandsliga, dem ich eine gewisse Sympathie entgegenbringe: der FC 07 Albstadt. Zu gerne  erinnere ich mich an die Mammutzugfahrt Richtung Ebingen zurück, die ich für den Erwerb einer FCA-Tasse auf mich nahm und auch heute noch unangefochten die meistgelesene Story des Spätzleskick ist.

Auch der Gmünder Edelfan und Botschafter des Amateurfußballs, Claus „Bredi“ Breitenberger ist immer wieder gerne mal beim FC Albstadt zu Gast. Im Gegenzug honorierten seine Freunde des FCA ihren Besuch am Samstag mit einer mitgebrachten Flasche Lehner-Bier, das im Albstadion kredenzte Stadionbier der Lehner-Brauerei.

Dabei war die Ausgangssituation alles andere als reif für Nettigkeiten zwischen den Vereinen. Sowohl Normannia, nach dem erkämpften 2:2 in Berg in der Vorwoche, als auch der FC Albstadt, der bis dahin seit 4 Spielen auf einen Sieg wartete, steckten Mittendrin im Abstiegskampf. Vor allem der Abstand zum vermuteten Relegationsplatz lag in unangenehmer Sichtweite.

Beim FCA tat sich in den letzten Wochen einiges. Torhüter Marc Heckendorf verließ seinen Verein aus Studiengründen, und Albstadts Coach, Ex-Bundesligaprofi Markus Pleuler, kündigte an, den Verein zum Jahresende zu verlassen. Doch dies hindert ihn natürlich nicht, sich mit voller Gewissenhaftigkeit in die Vorbereitung des Auswärtsspiel im Schwerzer zu stürzen.

„Wenn du dasSpiel schnell machst, tut sich da die eine oder andere Lücke auf“, wurde Pleuler im Schwarzwälder Boten in Bezug auf die Qualität der Normanniaabwehr zitiert. Ganz so Unrecht hat er ja da nicht. Oft genug sehe ich da in meinem inneren Auge die Bordkapelle der "Titanic" im eigenen Strafraum aufziehen, um traurig-schaurige Choräle zu spielen.

Im Gegenzug beachtete man im Normannenlager die Tatsache, dass der FCA oftmals in den Schlußphasen seine Gegentore kassierte. Der FCN wiederrum, so viel Statistik sei mir gestattet, ist bei seinen Fans gefürchtet und berüchtigt, die ersten 45 Minuten eines Spiels total zu verpennen: würde ein Spiel nur 45 Minuten dauern, der FC Normannia wäre souverän auf dem vorletzten Platz, nur der FC Gärtringen weist eine schlechtere 45-Minuten-Statistik auf. Aber die Fußballgötter hatten 1865 in ihrer Weisheit beschlossen, das nicht nur der Ball rund zu sein hat, sondern ein Spiel auch 90 Minuten zu dauern habe, was die Tabelle für den FCN wesentlich freundlicher gestaltet.

Fahnenschwenken zur Begrüßung.
Von der Ausgangssituation und der Qualität beider Mannschaften versprach der Samstag eine muntere und spannende Fußballpartie zu werden. Das Wetter war auf der einen Seite schon ordentlich zugig, um einen Nachmittag hinter einer Bande im Schwerzer zu stehen. Auf der anderen Seite bestand kein Grund darin, ein angebliches  schönes Wetter vorzuschützen. Denn um den Samstag in der Sonne zu verbringen anstatt den FCN zu unterstützen, nein, die Möglichkeit bestand eigentlich nicht. Dennoch war ich vom „Zuschauerandrang“ meiner Gmünder enttäuscht.  
HEY, IHR NAZARENER! HIER IM SCHWERZER SPIELT DOCH EIN GEILER VEREIN! MERKT IHR DAS DENN NICHT?

Timo Zimmer am Ball.


Nun gut, bekanntlich gilt ja der Prophet im eigenen Land nichts, und warum soll es denn im Fußball anders sein? Wenn schon keine Zuschauermassen wie auf dem Petersplatz in Rom, so verkündete derweil unser Würstchengrill in seiner Rauchentwicklung „Habeum Papam“ seinen harrenden Wurstproduktgäubigen. Ich jedoch bevorzugte den trockenen Wecken mit ein paar Spuren Senf und verfolgte das Geschehen auf dem Rasen mit ansonsten knurrenden Magen. Wird endlich Zeit, dass es im Schwerzer eine Gulaschkanone mit frischem Gaisburger Marsch gibt – das wäre mal ein freundliches „Hallo“ an meinen treuen Magen! Verzichten mußte man hingegen auf die Anzeigetafel, die von der Fangruppe „12. Mann“ ein neues Erscheinungsbild erhält und deutlich aufgepeppt wird.

Musa Ayaz
Sehr zu meiner Freude gesellte sich wenigstens mein ansonsten nicht so fußballafiner Freund in den Schwerzer, wobei er zugab, das er langsam immer mehr Lust hat, die Normannia zu sehen. Aber was er zunächst sah, lies die Vorschußlorbeeren auf Normannia ziemlich schnell verwelken. Normannia spielte in der ersten Halbzeit so, wie man es befürchtet, gar erwartet hatte: so richtig Scheiße aber auch! Die Jungs von Markus Pleuler hatten ihrem scheidenden Coach offenbar gut zugehört und beherzigten sein schnelles Spiel über die Flügel. Mehr als einmal tauchte ein Akbaba oder ein Dicklhuber gefährlich in der Normanniahälfte auf, schien es, als bestünde die Normanniadefensive aus Sommerfrischler aus der Residenz, die die Birken in der Schwerzerallee zu besichtigen wünschten oder das ein Fuchs eine Panikattacke im Hühnerstall hervorrief.


Das einzige, was am Normanniaspiel rund lief, war der Ball, und in der 22. Minute war es unser Keeper Konstantin „Kiki“ Kühnle, der mir die Zehennägel zum hochklappen brachte. Ein Ball - um nicht zu sagen: der Ball schlechthin –kam in den Strafraum geflogen und hätte wohl ein sicheres Zuhause in den Händen des Keepers gefunden. Aber Kiki faustet ihn hinaus, nimmt aber zu viel Rücksicht auf das Wohlbefinden des runden Leders, so das statt eines mächtigen Rausklopfers der Ball seine Stippvisite im Strafraum fortsetzte, von Simon Fröhlich auch noch unnötigerweise versucht wurde, zu Kühnle zurückzuköpfen. Aber vielleicht war das gar nicht Konstantin Kühnle, sondern Albstadts Akbaba, der sich wahrscheinlich über diesen Ball zu Tode erschreckte und ihn im Schreck ins Tor schwurbelte.


Du spielst wie meine kleine Schwester!“ – „Ja, Du spielst wie ich!“ – Der unnötige, aber aus Sicht der Gäste völlig verdiente Rückstand lähmte die ansonsten sturmerprobten Normannen zusätzlich und ließ sich nur noch mit Ironie ertragen. Aber es kam noch schlimmer. Während die Normannen das Fußballspielen verlernt zu haben schienen, drehte der FCA auf, und in der 36. Minute verwandelte Dicklhuber einen Freistoß aus 20 Metern im Netz – 0:2! Die Anzeigetafel wußte gar nicht, wie gut es ihr ging, Spielfrei zu haben.



Könnt Ihr euch denn nicht benehmen“ frotzelte ich zu einem Ersatzspieler der Albstädter vor mir, „Ihr seid hier schließlich nur zu Gast“. Doch er konterte gekonnt und schlagfertig: „Aber wir benehmen uns doch und haben nur 2 Tore geschossen“.

Aufopferungsvoll wurde das Team angefeuert, besser wurde das Spiel jedoch nicht, eher ruppiger. Als Konsequenz nimmt Beni Molinari noch in der ersten Hälfte Timo Zimmer vom Platz, bevor der Schiedsrichter aus Heilbronn ihm diese Aufgabe abgenommen hätte.

Die Anzeigetafel mag schon nicht mehr hinschauen.
Zur Halbzeit führten die Gäste hochverdient mit 0:2. „Nach dem 0:7 gehe ich aber“ mußte ich dem Halbzeitpfiff des Schiris mit auf dem Weg geben. Tradition im Fußball ist zwar immer schön, doch auf die Tradition der verkorksten ersten Normannia-Halbzeit würde ich gerne verzichten.  Auch ein Nico Schoch war von seiner mitgebrachten Banane, die er sich gerade zum Verzehr einverlaibte, wesentlich begeisterter als vom Spielgeschehen seiner Normannia. Und das soll was heißen.



Gehen in diesem Spiel bei Normannia die Lichter aus? Niemand, und ich schwöre Stein und Bein, niemand rechnete in diesen rabenschwarzen Schwerzerminuten mit einer Verbesserung des Normanniaspiels. „Ideenlos, verschlafen, Kraut und Rüben“. Das waren die freundlichen Kommentare der Einheimischen hinter der Bande. Wenn wenigstens die Wurst gut gewesen wäre. Nur auf das Lammbräu und Helene Fischer war verlass, die in der Halbzeit ihr "Atemlos durch die Nacht" über den Schwerzer trällerte.

Nur noch 1:2 dank Ex.

Kein durchkommen.
Was auch immer in der Umkleidekabine geschehen war: es muß „gar schröcklich“ gewesen sein, was Coach Molinari seinen Jungs um die Ohren schlug. Hätte ich es mitbekommen, wäre ich wahrscheinlich selber in Duckstellung gegangen. Die Drohung mit der neunschwänzigen Katze wird es wohl nicht gewesen sein, aber Effektiv war es allemal. Zumindest ging eine völlig andere Mannschaft zurück ins Feld, zunächst noch zaghaft zwar, aber selbstbewusster. Und dann kam auch noch eine Begünstigung ins Spiel, als in der 59. Minute Armin Hotz vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen wurde. Kurze Zeit später dann ein Elfmeter für Normannia, der von Tobias Ex sicher verwandelt wurde. Nur noch 1:2, und Normannia blies zum Halali.

Kopfball zum Ausgleich - 2:2

Bereits weitere 2 Minuten später fiel der Ausgleich durch Simon Fröhlich, der eine Ecke von Guiseppe Catizone ins Tor köpfte. Jetzt waren es die Albstädter, bei denen die Nerven blank lagen, und Trainer Markus Pleuler wurde gar hinter die Bande verwiesen.

Kleiner geschlagen - 3:2 für Normannia

Die in Unterzahl spielende Gästeelf wehrte sich tapfer, aber Normannia, frenetisch von so alde Seggl wie mir angefeuert, ging jetzt auf Sieg. Welch’ eine Wendung in dieser Partie. Nach 75 Minuten dann ein Abstaubertor von Manuel Seitz, was erstmals die Führung brachte. 3:2, wer hätte das nach der ersten Halbzeit gedacht.











Unser Fan-Dreigestirn wechselte seinen Standort hinter dem Tor und machte eine strategische Flankenbewegung zur Tribüne, um das Spielende von dort überschauen zu können. Das 4:2, ein klassischer Konter in der Nachspielzeit von Marvin Gnaase im Gästegehäuse versenkt, ging im allgemeinen Jubel unter. Zuvor sah FCA-Recke Kevin Dicklhuber noch Gelb-Rot.

Duell der Torhüter im Normannia-Strafraum.

Der letzte Streich. 4:2 in der Nachspielzeit.


Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist Aus!

Große Erleichterung machte sich bei allen breit, denn Albstadt hätte in der 1. Halbzeit den Sack locker zumachen können. Dann hätte es "Klappe zu, Affe tot" geheißen, statt "Gentlemen, es war mir eine Ehre, mit Ihnen dieses Spiel erleben zu dürfen". Normannia erkämpfte sich 3 wichtige Punkte, und da sich Olympia Laupheim einen Ausrutscher erlaubte, beträgt der Abstand zum vermutlichen Relegationsplatz wenigstens 6 Punkte.





















Wie wichtig dieser Sieg ist, zeigt sich mit unserem nächsten Gegner, dem Tabellenführer FSV 08 Bissingen, der nun schon seit 12 Spielen in Folge ungeschlagen ist. Wenn nur nicht immer diese verfluchte erste Halbzeit wäre. Kann man denn nicht erst in der 46. Minute mit dem Spiel beginnen?

Im Vereinsheim wurde noch intensiv mit dem Trainer und einigen Spielern über den Spielverlauf diskutiert. Andere Gäste waren schon wieder abgelenkt vom Geschehen auf dem TV-Bildschirm und umjubelten den VfB Stuttgart, der der Eintracht aus Frankfurt zeigte, wie Schwaben Tore schießen können. Mir war das einerlei, denn mein Verein blieb heute Sieger.

Claus-Jörg Krischke und "Maestro" Werner Hettinger. 

"Wir sind Normannia" - so hieß es dann noch am Abend durch Werner Hettinger, dem Künstler aus Wäschenbeuren, mit dem man sich immer herrlich über den altehrwürdigen Traditionsverein FV 98 Zuffenhausen unterhalten kann. Denn der "Maestro" überreichte ein für Renate und Claus-Jörg Krischke gewidmetes Bild an den Spielleiter des FCN.

Zum Schluß bat ich Bredi zu einem zitierfähigen Kommentar zum Spiel. Nach kurzem Überlegen antwortete er: "So ist halt Fußball. Mit dieser Aussage darfst Du mich zitieren", womit meine Chronistenpflicht hiermit erfüllt ist.

Samstag, 21. März 2015

Wochenritual: Das erfolgloseste Team Württembergs

Langsam kommen jetzt auch die unteren Spielklassen aus dem wohlverdienten Winterschlaf, und es wird mal wieder Zeit, nach den Schwabenkickern zu gucken, denen das Glück bislang nicht hold war.

Seit meinem letzten Zwischenstand ist ja einiges passiert. Der ABV Stuttgart scheint sich ja jetzt nun endgültig verabschiedet zu haben (sofern man fussball.de trauen mag), und die Neulinge aus Neu-Ulm übernehmen wieder Platz 1. Allerdings rückt ihnen die zweite Mannschaft des Stuttgarter Traditionsverein SV Rot mächtig auf die Pelle. Ein Tema warf sogar entnervt das Handtuch und zog sich aus dem laufenden Wettbewerb zurück.

Am heutigen Spielwochenende kann ja wieder das eine oder andere Team endlich punkten und diese nicht ernst gemeinte Statistik verlassen.

Hier nun der aktuelle Überblick (nachzulesen auch auf amateurfussball-forum.de):

1. (2.) FKV Neu-Ulm > 18 > 3:114 > 6,33 > Kreisliga B3 (Donau-Iller)
2. (8.) SV Rot II > 11 > 15:68 > 6,18 > Kreisliga B6 (Stuttgart)
3. (3.) VfR Süssen II > 15 > 5:83 > 5,53 > Kreisliga B7 (Neckar/Fils)
4. (7.) SV Wildenstein > 18 > 9:97 > 5,39 > Kreisliga B3 (Hohenlohe)
5. (9.) Kleinhaslacher SC II > 15 > 16:70 > 4,67 > Kreisliga B7 (Bodensee)
6. (4.) TSV Birkach > 11 > 9:51 > 4,64 > Kreisliga B4 (Stuttgart)
7. (11.) TV Cannstatt > 12 > 13:53 > 4,42 > Kreisliga B2 (Stuttgart)
8. (10.) SGM Weildorf / Bittelbronn II > 14 > 11:60 > 4,29 > Kreisliga B2 (Zollern)
9. (13.) SV Erolzheim II > 14 > 3:53 > 3,79 > Kreisliga B1 (Riß)
10. (12.) FC Dunningen II > 12 > 16:44 > 3,67 > Kreisliga C1 (Schwarzwald)
11. (14.) FC Alzenberg-Wimberg > 14 > 18:46 > 3,29 > Kreisliga B2 (Böblingen/Calw)


Von der Ligazugehörigkeit bleiben bis auf einen C-Ligisten nur noch B-Ligisten im Rennen, und der Bezrik Stuttgart führt noch 3 Residenzler in der Statistik. Die verbleibenden 1. Mannschaften sind neben dem FKV Neu-Ulm noch SV Wildenstein, TSV Birkach, TV Cannstatt und der FC Alzenberg-Wimberg.

Und dann rückt mal die Tippscheine raus und überlegt, welches Team heuer diese Statistik hinter sich läßt.

Es spielen am 22. März:
TSV Senden (22 P.) - FKV Neu-Ulm
SV Rot II - Georgi-Allianz Stuttgart II (20 P.)
1. FC Uhingen (20 P.) - VfR Süssen II
FC Lindenberg II (19 P.) - Kleinhaslacher SC II
TV Cannstatt - SV Prag (22 P.)
SGM SpVgg Leidringen / SV Rosenfeld II (40 P.) - SGM Weildorf / Bittelbronn
SV Eberhardzell II (29 P.) - SV Erolzheim II
SpVgg Oberndorf II (21 P.) - FC Dunningen II
FC Alzenberg-Wimberg - SV Bad Liebenzell (17 P.)

Der TSV Birkach hat spielfrei, und der SV Wildenstein ging bereits gestern mit 7:0 unter.




Sonntag, 15. März 2015

Feld der Träume - TSV Berg 1959 gegen Normannia Gmünd

Wer mit dem Ball umgehen kann, auf den blickt die Welt.

In Oberschwaben, denkt man, ist es flach. Zumindest wenn man von der Schwäbischen Alb verwöhnt und im Studium geologischer Karten unbeholfen ist. Dabei hat die Eiszeit dort im Oberland ziemlich gewütet und gehaust, aber so eine beeindruckende Landschaft entstehen lassen, als die Gletschervandalen sich endlich wieder vom Acker machten. Ich jedenfalls zähle oberschwäbische Landschaft und Brauchtum nach der Schwäbischen Alb zu meinen liebsten Regionen in Baden-Württemberg, sogar noch vor dem Schwarzwald. Als ich eine Mitfahrgelegenheit zum Rückrundenauftakt in Oberschwaben erhielt, griff ich natürlich gleich zu, und das es dort alles andere als flach ist, belegt der Name des Zielorts: das 4.000 Seelen zählende Dorf Berg im mittleren Schussental.

Schon die Fahrt dahin: ein Traum! Vom Remstal über die noch Schnee führende Alb, am Ulmer Münster vorbei durch Oberschwaben mit seinen typischen Kirchturmspitzen, die schon ein klein wenig an Bayern erinnern. Ich bedaure die Fans in der fünftklassigen Oberliga Hamburg oder der Bremen-Liga, die zum Auswärtsspiel mit der Straßenbahn fahren können, während man in der sechstklassigen Verbandsliga Württemberg solche Reisen auf sich nehmen darf.


Zufahrtsweg zum Stadion

Der TSV Berg ist ein Spätzünder - zumindest was das Fußballspielen anbelangt. Erst 1959 aus der Taufe gehoben - es gab zu Beginn der 50er Jahre einen kurzlebigen Versuch mit dem SV Berg - erblickte der Verein tatsächlich erst das Licht der Welt, als die letzte Gründungswelle in Württemberg (1955) längst wieder verebbt war. So gehört Berg auch nicht zu den Vereinen, die in den so gerne als "gute alte Fußballzeit" umschwärmte Epoche in der ersten oder zweiten Amateurliga kickten. Einen ersten Erfolg verzeichnete der Club 1963 mit dem Aufstieg in die B-Klasse, später kam sogar ein Aufstieg in die A-Klasse hinzu, was umso sympathischer ist, da der damalige Trainer Nickedei nicht nur den TSV Berg, sondern auch die "Königlichen" Sportfreunde Altshausen trainierte (die allerdings im Nachbarbezirk Donau gegen das Leder traten).

Fußballerisch gehört der TSV Berg zum WFV-Bezirk Bodensee, und in den Spielklassen dort verbrachte er lange Zeit seit Vereinsgründung. Um an Abschlußtabellen und Ergebnissen jener Zeit zu kommen, muß man schon ganz tief in den Archiven graben. Nicht wie Andernorts, wo man heute noch von Zeiten der Schwarzwald-Bodensee-Liga schwärmt. Berg taucht nur selten mal, meistens in Verbindung mit dem Schussenpokal aus dem Dunkel der Geschichte auf.

Aber der Verein hatte auch keinen leichten Stand. Die Vereine der näheren Umgebung dominierten mit ihrer Strahlkraft den Fußball, und der TSV Berg liegt quasi in einem Bermudadreieck der Traditionsvereine. Allen voran natürlich der heute in der Oberliga antretende FV Ravensburg. Aber auch der benachbarte SV Weingarten und die SG Baienfurt waren in Amateurligazeiten ein Begriff. Weiter nördlich hinterließ die SG Aulendorf ihre Fußabdrücke in der Geschichte, und in späterer Zeit erlebte der SV Mochenwangen seine erfolgreichen Jahre in der Verbandsliga Württemberg.

Nichts Großartiges, was der Verein aufzuweisen hätte. Ein biederer Dorfclub, der zumeist in der Kreisliga A gegen Mannschaften Umgebung antrat. Eine Trendwende begann 2005 und trug den Namen Hermann Müller, seines Zeichens Unternehmer (FPT Robotics), der in seiner aktiven Zeit selber noch die Stiefel für den TSV Berg schnürte. Dem SV Weingarten ist zu verdanken, dass der Unternehmer die Geschicke des Vereins in die Hand nahm. Sportlich abgestiegen, sollte nach Willen des Vereins Müller Vorstand werden. Dieser lehnte ab, da der Verein abgestiegen sei, und er hätte den Posten übernommen, wäre der Verein in der Liga geblieben. Das Schicksal erfüllte sich durch ein Aufstiegsrelegationsspiel, dass der benachbarte SV Weingarten für sich entschied und somit dem TSV Berg der Abstieg erspart blieb. Ein Mann, ein Wort. Müller kam, und der Erfolg mit ihm.

Das RAFI-Stadion in Berg bietet 400 Sitzplätze.
Im Durchschnitt schauen aber nur 225 Fans die Spiele des TSV.
Vieles hat sich seitdem in Berg verändert. Eine Tribüne für 400 Zuschauer wurde errichtet, benannt nach dem größten Arbeitgeber im Ort (RAFI), und der Verein erreichte 2006 den Aufsteig in die Bezirksliga Bodensee. 2009 kam der Aufstieg in die Landesliga, von wo es 2013 in die Verbandsliga ging. Dort erkämpfte sich der Neuling in der Premierensaison Platz 8. Für die Spielzeit 2014/15 hat man sich im Schussental ordentlich aus dem Kader des SC Pfullendorf verstärkt, auch aus Ravensburg und dem FC Wangen. Und mit Fabian Ammon tritt sogar ein EX-Normanne für den TSV an.

Passenderweise führt Berg ja 2 Leitern im Wappen, denn nicht zu Unrecht wurde der TSV als Aufstiegsfavorit gehandelt, wobei man offensichtlich vom badischen TSV Grunbach gelernt hat. Denn Verbandsliga kriegt der TSV Berg noch alleine hin, aber für eine Oberliga geistert der Name einer Spielvereinigung Schussental und die Bündelung heimischer Kräfte durch den Raum. Umso mehr überrascht das bisherige Abschneiden in der Saison. Gleich am ersten Spieltag gab es eine 0:3-Heimniederlage gegen Neckarsulm, und im Normannia-Stadion unterlag man deutlich mit 2:4. Mittlerweile hat sich das Team ein wenig stabilisiert, steht aber nichts destotrotz im Kampf gegen den Abstieg.



Beinahe hätten wir einen neuen Saisonrekord in Berg gesehen - einen Negativrekord. Denn die 150 Zuschauer vom Spiel gegen Göppingen (3:1) wurden offiziell nur um 4 Zahlende überboten. Gespielt wurde auf dem benachbarten Kunstrasenplatz, der zusammen mit der Zuschauerzahl den Tageseindruck einer Kreisklassenpartie verstärkte. Ein wenig fühlt man sich im Film "Feld der Träume", indem Kevin Kostner auf eine innere Stimme hört und ein Baseballfeld in einem Maisfeld baut. Ähnlich verloren wirkt ein wenig die herrliche 400-Zuschauer-Tribüne zwischen Neubaugebiet und Streuobstwiese. Das Vereinsheim hingegen ist dafür erste Sahne, was Speis' und Trank angeht, und lediglich den Handtrockner auf der Herrentoilette könnte man mal geräuschärmer machen. Eine Besonderheit in Berg ist übrigens, dass die Stadionwurst nicht auf einem ordinären Brötchen sondern auf einem Wasserwecken serviert wird.




Normannia-Lager
Für Normannia sah man guten Mutes in dieses Spiel. die Vorbereitung in der Winterpause verlief zufriedenstellend, Spieler, Betreuer und Fans blickten mit Optimismus aufs Spiel, auch wenn die Hausherren als Favoriten angesehen werden durfte. Dem Spiel kam durch die Tabellensituation eine besondere Tragweite zu. Normannia stand auf Platz 10 mit 22, Berg auf Platz 11 mit 21 Punkten, und die Abstiegsränge liegen nicht fern.

Zu den Besuchern auf dem RAFI-Kunstrasenplatz gesellte sich auch unser Fußballbereichsleiter Heinz Eyrainer, für den diese Gegend ja quasi Heimspiel ist. Liegen seine fußballerischen Wurzeln doch in Biberach und der Schwarzwald-Bodensee-Liga, wobei er zu seiner Zeit wohl eher in Ravensburg oder Weingarten antreten durfte.



Für etwas Verwirrung bei den Einheimischen sorgte unser Nico Schoch, der unermüdlich im Namen des "12. Mannes" trommelte, trötete, sang und rätschte. Stellenweise starrten besonders die "Erzkonservativen" mehr in seine Richtung als aufs Spielgeschehen. Man darf über seine Sangeskünste durchaus diskutieren, aber ohne ihn wäre es in Berg durchaus ruhig und beschaulich wie beim Hallenhalma zugegangen.



Unter den Kunstrasenplätzen im Ländle gehört der Berg gewiss nicht zu den schlechtesten, und gut über den Winter scheint er ja auch gekommen zu sein. Etwas ungewohnt hingegen ist die mangelnde Bande bzw. das sehr dicht am Spielfeldrand zu verharren, ohne ausreichend "Hinterland" zu besitzen. "Mittendrin statt nur dabei", so hieß einst ein Werbespruch zum Fernseh-TV. Hier exisitierte er förmlich im wahrsten Sinne des Wortes. Dennoch blieb mir durch den Zaun der Eindruck einer Partie in der Kreisliga Stuttgart haften. Auch die Sicht war nicht für alle bestens, vor allem ältere Semester hatten doch Mühe, eine bequeme Position zu erhaschen.

Kunstrasenidyll. Fußball in Berg
Beiden Mannschaften war nicht nach Sicherheitsspiel, und das durfte gefallen. Nervend waren nur die ständigen Spielunterbrechungen, weniger aufgrund Fouls und anderer Ruppigkeiten, sondern weil unentwegt ein Ball den Weg in die Freiheit wählte.

Keine Seltenheit: Berg im Vorwärtsgang

Timo Zimmer am Boden, aber kein Strafstoß.
In meinen Augen eine richtige Entscheidung.

Auf Normanniaseite gefiel Timo Zimmer, der unermüdlich rackerte und wackerte und ein wichtiger Motor der Mannschaft war. Lediglich die Szenerie im Strafraum Bergs - nenne ich es mal durch meine schwarz-rote Brille wohlwollend ein stolpern auf dem Kunstrasen - führte nicht zum erhofften Elfmeter sondern zur Verwarnung durch den Schiedsrichter. Diese Entscheidung führte in den Minuten danach zu Diskussionen im Publikum, aber ich denke der Schiedsrichter entschied richtig auf "kein Foul". Aber wie gesagt, die Sichtverhältnisse am Platz mögen dafür gesorgt haben, dass es an anderer Stelle rabiater wirkte.

Eine Zeigerumdrehung später - die Diskussion war noch nicht verebbt - erzielte der Gastgeber den Führungstreffer durch Christoph Dzierzawa. Nicht unverdient, denn die Normannia-Hintermannschaft wurde lehrbuchmäßig ausgespielt.


Doch Normannia wäre nicht Normannia, wenn sich die 111-jährige alte Dame von einem Rückstand gegen einen 56-jährigen Jüngling ins Bockshorn jagen lassen würde. Der Ausgleich 8 Minuten später durch Simon Fröhlich war nicht nur nicht weniger verdient als Bergs Führungstreffer. Der Treffer verdiente zudem einen Schönheitspreis, und aus meinem Standpunkt heraus genoß ich auch eine 1A-Aussicht auf das Tor.

Vorausgegangen war ein Eckstoß. Timo Zimmer brachte den Ball gezielt in den Strafraum, Simon Fröhlich springt höher als sein Bewacher - Treffer, versenkt! Jubel, aber auch zugegeben Erleichterung ob des frühen Ausgleichs machte sich breit.
Konzentrierter Anlauf....

...ein mustergültiger Kick mit Wumms ...

....gezielter Kopfball....

...Volltreffer!
Freude und Erleichterung

Allerdings währte die Freude nicht lange. Noch vor dem Seitenwechsel ging Berg wieder in Führung. Vorausgegangen war eine Szene, die man am besten mit dem Überfall eines hungrigen Fuchses in einem nächtlichen Hühnerstall umschreiben kann. Zumindest wirkte die Normannia-Abwehr in dem Moment ebenso unkonzentriert wie das domestizierte Federvieh, und während ein Rudel Normannen sich um einen Gegenspieler scharrt, blieb die linke Flanke ungedeckt. Bartosz Broniszewski hieß der Glückliche, der sich in die Torjägerliste einschrieb, und nicht nur dem Abwehrstrategen Musa Ayaz war zum Haare raufen zumute.



Die zweite Hälfte begann ungünstig. Normannia schien einen Durchhänger zu haben, wirkte zu Beginn unkonzentrierter. Für Berg ein gefundenes Fressen, denn die Gastgeber waren bemüht, ihre Führung auszubauen und drängten stets auf das Tor von Konstantin Kühnle, der beim auffrischenden Wind wenigstens nicht zu frieren begann.







Nach etwa einer Stunde war diese Bummelphase der Normannia endlich vorbei und es begann die putzmuntere Schlußphase der Partie. Gekrönt wurde diese Sturm- und Drangphase durch einen verschuldeten Elfmeter durch Berg, den ich in dieser Phase nicht nachvollziehen konnte. Denn zwar erspielte sich Normannia in der 74. Minute eine gute Position heraus, aber es war nicht zwingend eine torgefährliche Situation, so dass das Foul vom bereits mit Gelb belasteten Moritz Fäßler für mich (und auch den Berger Zuschauern um mich herum) unverständlich blieb. Wie auch immer, Timo Zimmer schnappte sich den Ball und mit seinem allseits bekannten Wumms hämmerte er den Ball zum verdienten Ausgleich. Bergs Torhüter Sebastian Willibald hatte zwar die Ecke geahnt, blieb aber gegen "Mr. Bombenschuß" ohne Chance.



Zwei ältere Herren aus Berg quittierten den Ausgleich auf ihre Art. "I han ja vor dem Schpiel auf a 3 zu 2 g'tippt. Na schtand i ja noch gut im Renna". Ich mußte mich daraufhin glatt einmischen. "Ich habe auf ein 6:2 für Gmünd getippt, da kann ja noch alles passieren" scherzte ich. "WAAAAAAS?!?!?" kam mit aufgerissenen Augen die schockierte Antwort. Erst als ich den beiden Herrn versicherte, nur gescherzt zu haben, beruhigte sich die Lage und sie stießen mit mir ins Gelächter ein.

Normannia in Bedrängnis. Doch Konstantin Kühnle und Musa Ayaz
wehren ab, Ex-Normanne Fabian Ammon bleibt ohne Chance.

In der Schlußphase hätte Normannia das Spiel sogar noch gewinnen können, im Endeffekt betrachte ich das Unentschieden aber als leisungsgerecht. Ein Spiel, das beide Mannschaften als Sieger hätte sehen können, ein Spiel, bei dem die Zuschauer vom Verlauf her auf ihre Kosten kamen und ein ideales Fußballwetter. Herz, was willst Du denn noch alles? Während die Schlußminuten laufen, marschieren die A-Jugendlichen von Berg und dem FC Leutkirch auf, die im Anschluß an die Verbandsligapartie um Punkte spielen. Hier blieb Berg wenigstens deutlich Sieger.

Aufmarsch der A-Jugend


War zufrieden mit der Partie:
Claus Breitenberger
Auch Claus "Bredi" Breitenberger zeigte sich zufrieden und war wie ich mit dem Ergebnis zufrieden. Ein 2:2 in Berg ist für Normannia durchaus als Erfolg zu bezeichnen, und die gezeigte Leistung der Schwerzerelf macht Mut für die kommenden Spiele.
Für den "Fußballbotschafter des Amateurfußballs" war es sicherlich kein Fehler, die Reise nach Berg in Angriff genommen zu haben.




Alles in allem ein schöner Fußballtag, wobei der Nutznießer der Punkteteilung wohl Olympia Laupheim war, das mit 3:0 gegen den FC Gärtringen siegreich blieb und nun nur noch 2 bzw. 3 Punkte hinter Berg und Normannia liegt. Nächste Woche empfängt die Schwerzerelf den FC 07 Albstadt. Wenn die Mannschaft an den Leistungen des heutigen Spieltages anknüpft, sehe ich guter Dinge auf das Spiel.

Mein persönlicher "Man of the Match" war heuer der unermüdliche Timo Zimmer, der nicht nur durch die Vorlage zum 1:1 und dem verwandelten Strafstoß auffiel, sondern stellvertretend für die ganze Elf einfach Moral bewies und Biss zeigte.


Und der TSV Berg? Ich gebe zu, ich tue mich noch etwas schwer mit dem Verein aus Oberschwaben. Es ist sicher nicht alles Gold, was glänzt, aber garantiert auch nicht nur "Geld! Geld! Geld!". Die Mannschaft ist wesentlich besser ist als es der Tabellenstand ausdrückt, und der Verein wird seinen Weg gehen, so oder so. Sportlich und von der Infrastruktur hat der Verein durchaus die Oberliga verdient. Mir mangelt es da nur an der Phantasie mir vorzustellen, wie sich die Fans des SSV Reutlingen durch die Jahnstraße quälen würden. Aber so weit ist es ja noch nicht. Denn das "Feld der Träume" träumt noch sein Oberligamärchen, und vielleicht bündelt sich ja doch alles zu einer Spielvereinigung Schussental.