Montag, 29. August 2016

Zurückgeblättert: Heute vor 90 Jahren - 29. August 1926

Sommerhitze! Die Freibäder sind an jenem Sonntag vor 90 Jahren gut besucht. Auch das Staubecken auf dem Einsiedel bei Kirchentellinsfurt, dass sich nun zunehmend mit Wasser füllt und mittlerweile eine Wassertiefe von 2,20 Meter aufweist, weist einen großen Badebetrieb auf.

Für die Fußballer hingegen gab es keine Sommerfrische. Im Gegenteil. Die Bezirksliga Württemberg/Baden, die oberste Spielklasse, ging mit der Partie Sportfreunde Stuttgart gegen VfR Heilbronn ins Rennen. Der Neuling aus Degerloch, im Vorjahr noch Kreisliga und Aufstiegsrunde dominiert, muß die bittere Erfahrung machen, dass die 1. Liga eine andere Hausnummer ist. Der VfR Heilbronn fertigt die Grün-Weißen mit 1:3 ab.

Das diese Partie die einzige Erstligabegegnung blieb, lag mitunter daran, dass noch nicht alle Teilnehmer feststanden. In der Relegationsrunde zwischen beiden Tabellenletzten der Bezirksliga 1925/26, 1. FC Pforzheim und 1. FC Birkenfeld, und den beiden Teams aus der Aufstiegsrunde gescheiterten Kreisligisten FV Union Böckingen und Phönix Karlsruhe blieben auch nach dem 4. Spieltag die Kreisligisten vorneweg.

Böckingen erlitt dabei einen Rückschlag. Beim 1. FC Pforzheim setzte es eine 4:3-Niederlage. Pforzheim ging rasch mit 3:0 in Führung, leistete es sich aber, die Böckinger auf 3:3 herankommen zu lassen, ehe die Goldstädter doch noch den verdienten Sieg einfuhren. Die Pforzheimer nutzten damit ihre letzte Chance zum Klassenerhalt, während Böckingen seine Aufstiegsfeier noch auf Eis legen mußte.

Phönix Karlsruhe hingegen fegte den 1. FC Birkenfeld förmlich vom Platz. 9:2 hieß es nach 90 Minuten, und für die Elf von der Enz war es damit "weg vom Fenster". Hauptursache für das Debakel war die frühe Verletzung von Birkenfelds Torwart Staib, der nach 28 Minuten ausscheiden mußte. Einwechselspieler gab es damals nicht. Damit war Birkenfeld, von dem man sagte, der Verein sei zu schnell in die Bezirksliga durchmarschiert, endgültig gescheitert.

Großer Jubel dafür eine Spielklasse tiefer: Der SV 05 Reutlingen konnte nach einem mühsamen Sieg nach Verlängerung die Klasse halten. Reutlingen, als Tabellenletzter der Kreisliga Alt-Württemberg, mußte zum Entscheidungsspiel auf neutralem Platz in Esslingen gegen den 1. Göppinger SV antreten. Mit 2:1 nach Verlängerung konnten die Achalmstädter die Klasse halten, und unter den Klängen von "Es soll Begeisterung uns entflammen" ging es zurück nach Reutlingen. Schon damals hieß es in der Reutlinger Presse, "wir brauchen in Reutlingen Ligavereine, wir brauchen gute, sehenswerte Fußballspiele!"

Auch der SV Schwaben Ulm ist noch mitten in den Aufstiegsspielen zur Bezirksliga Bayern. Bei den Würzburger Kickers gibt es einen satten 4:2-Auswärtssieg.

Und so kommen wir schon wieder zu den Freundschaftsspielen.

Besonders fleißig waren die Stuttgarter Kickers, die Samstag und Sonntag Testspiele absolvierten.

Samstag, 28. August:
Stuttgarter SC - Stuttgarter Kickers 1:3
VfR Mannheim - VfB Stuttgart 6:3

Sonntag, 29. August:
SV 98 Feuerbach - Stuttgarter Kickers 0:0
Ulmer FV 94 - Eintracht Frankfurt 1:5
FV 98 Zuffenhausen - Germania Brötzingen 2:3
SpVgg 08 Schramberg - FC 08 Villingen 4:1
VfR Schwenningen - FC Singen 04 3:5
SpVgg Trossingen - FC Konstanz 2:5
Sportfreunde Tübingen - FV Pfullingen 1:3


Was außerdem geschah:
* Einzelhandel und Handwerk sind gegen die Einführung eines "Wochenendes" nach englischem Vorbild, sprich: der Samstagnachmittag soll ein gewöhnlicher Arbeitstag bleiben.
* Berlin gewinnt das Fußballstädtespiel gegen Istanbul mit 7:1.
* In Moskau kommt es zu einer öffentlichen Empörung, nachdem im Kreml eine Toilette gebaut werden soll.
* Die gebürtige Dänin und naturalisierte US-Amerikanerin Amelia Gade Corson durchschwimmt den Ärmelkanal.
* Der Messesonntag der Leipziger Messe erfreut sich eines großen Besuches. Vor allem die Schuh- und Ledermesse als auch die Textilmesse verzeichnen einen großen Besucherverkehr.
* Nach 10 Tagen hat die Flugzeugexpedition der Deutschen Lufthansa die chinesische Hauptstadt Peking erreicht. Der regelmäßige Linienverkehr soll zukünftig 15 Tage betragen.
* Über Oberschlesien geht ein schweres Unwetter nieder und richtet großen Sachschaden an.
* In einer Gastwirtschaft in Schramberg stürzt die 19-jährige Serviererin, wobei sie sich Schnittwunden am Arm zuzieht, an deren Folgen sie am Nachmittag im Krankenhaus an Blutvergiftung verstirbt.

Montag, 22. August 2016

Zurückgeblättert: Heute vor 90 Jahren - 22. August 1926


Von wegen Sommerpause und "Im Herbst wenns Wetter kühl, gehts hinaus zum Fußballspiel".
Auch 1926 wurde bereits im August gekickt, wiewohl der Verband stets im Sommer eine Spielsperre verhängte.

Heute vor 90 Jahren gab es aus württembergischer Sicht eine Reihe interessanter Partien. Natürlich jede Menge Freundschaftsspiele, aber auch Aufstiegspartien zur ersten Liga, damals Bezirksliga genannt, sowie bereits Spielrunden im Verbandsbereich. Auch Jugendspiele habe ich ausgegraben.

In der Sommerzeit kam es zu einen Vermischungen der Spielzeiten. Die Aufstiegsspiele gehörten Proforma noch der Saison 1925/26 an, die Kreisligaspiele bereits der Saison 1926/27. Irgendwie waren das damals halt doch etwas chaotische Zeiten.


In der Kreisliga Schwarzwald (Baden) deklassierte der Vorjahreszweite FC Villingen 08 den Vorjahresdritten FC Singen 04 mit sage und schreibe 7:0.

Aus württembergischer Sicht interessanter der Vergleich zwischen der SpVgg Schramberg und dem VfR Schwenningen, der mit 6:0 für Schramberg endete. Und der FC 08 Tuttlingen mußte sich im heimischen Sportplatz der SpVgg Trossingen mit 0:2 geschlagen geben.

In den Aufstiegsspielen zur Bezirksliga Württemberg/Baden unterlag der 1. FC Pforzheim (der damals als "Württemberger" galt) den Altmeister Phönix Karlsruhe mit 2:1.

Knapp 4.000 Zuschauer auf dem Phönixplatz in Karlsruhe verfolgten die Aufstiegspartie, wobei mit Pforzheim auch ein zugkräftiger Name in die Landeshauptstadt kam. Während die Goldstädter in Bestbesetzung anreisten, musste Phönix auf die drei Stammspieler Buchwald, Nagel und Seiter verzichten. Pforzheim galt daher als Favorit in der Partie. Mit der Aufstellung Rauch - Melchel, Roller - Müller, Heidlauf, Kirchenbauer - Seger, Weißenbacher, Bürkle, Distel, Wetzel legten die Pforzheimer auch gleich ein ordentliches Tempo vor. Es war aber die Phönix-Elf, die bereits nach 5 Minuten mit einem Kopfballtreffer in Führung ging. In der Folge erhöhte Pforzheim seinen Druck, scheiterte aber immer wieder an Phönix-Keeper Freiseis, der einen hervorragenden Tag erwischte.

Nach der Halbzeit vewandelt Bürkle einen Handelfmeter zum längst fälligen Ausgleich. Am Ende ist es dann dennoch Phönix, dass den Siegeslorbeer einhamster. Witt vollstreckt in der 88. Minute das Schicksal der Pforzheimer, Phönix hat gesiegt und steht plötzlich wieder gut im Rennen um die 1. Liga. Der Sieg wohl mehr als verdient. "Junger Mut, unverbrauchte Energiezentren. Und Pforzheim? Ein schwerfälliger Koloß, mangelhaft durchtrainiert, in vielen Punkten überaltert", so lautete die harsche Kritik der Badischen Presse.

Union Böckingen mußte beim 1. FC Birkenfeld mit 1:1 einen Punkt liegenlassen, behielt aber seine Tabellenführung in der Qualifikationsrunde.



Sp. T+
T- P.
1. FV Union Böckingen 3 6 : 4 5-1
2. Phönix Karlsruhe 3 6 : 6 3-3
3. 1. FC Pforzheim 3 4 : 5 2-4
4. 1. FC Birkenfeld 3 4 : 5 2-4

Noch eine württembergische Mannschaft mußte sich qualifizieren, jedoch für den Bezirk Bayern. Dort waren u. a. die Ulmer Vereine zugeteilt. Als Tabellenvierter in der Aufstiegsrunde hinter FC Fürth, 1. FC Bayreuth und den Würzburger Kickers gescheitert, mußte dort der SV Schwaben Ulm in einer zusätzlichen Relegationsrunde nachsitzen. Am 22. August 1926 gab es allerdings beim SSV Schwaben Augsburg eine 1:4-Niederlage.

Noch ein Ulmer Verein ging auf Reise, allerdings zu einem Freundschaftsspiel. Der Ulmer FV 1894 unterlag dabei in Gmünd dem 1. FC Normannia Gmünd mit 1:3.

Der VfR Heilbronn spielte anläßlich seines 30-jährigen Jubiläums gegen den VfR Mannheim 5:1. Lokal Beachtung fand der Sieg des B-Ligisten TB Pfullingen beim A-Ligisten Sportfreunde Betzingen, der 5:4 für die klassentieferen Pfullinger ausging.
Aus Anlaß des 30-jährigen Jubiläums des TV Mittelstadt spielt dessen Fußballabteilung 2:2 gegen die Gäste des TV Pliezhausen.

Weitere Freundschaftsspiele mit württembergischer Beteiligung:
Stuttgarter Kickers - Schwarz-Weiß Essen 2:0
Stuttgarter SC - FC Pfalz Ludwigshafen 2:0
FV Daxlanden - Viktoria Untertürkheim 5:1
VfR Aalen - SpVgg Cannstatt 4:3
FC Urach - SV Reutlingen 05 Reserve 2:3

Und wenn wir schon in Reutlingen sind: auch die Jugendlichen traten vor 90 Jahren gegen den Ball. Reutlingens A-Jugend war dabei um 10:30 Uhr Gast beim VfB Obertürkheim. Nach 3 Minuten gingen die Obertürkheimer A-Jugendlichen nach einer Ecke mit 1:0 in Führung (Reutlingen: "Das Spielfeld ist derart schmal, daß vom Strafraum gemessen zur Auslinie etwa 2 Meter sind"). Reutlingens Torhüter Kramer hat in der Folge viel zu tun, bewährt sich aber. Durch einen Doppelschlag von Dethlof in der 19. und 20. Minute gehen die Gäste von der Achalm in Führung. Am Ende feiert der heutige SSV einen knappen 4:3-Erfolg in Obertürkheim, haderte aber dennoch mit dem Schiedsrichter, von dem man sich benachteiligt sah.

Reutlingens B-Jugend kam zu einem 2:0-Heimsieg über die B-Jugend Obertürkheims, während die C1 gegen die SpVgg Tübingen ebenfalls in Reutlingen mit 2:0 siegreich blieb.

Was außerdem geschah:
* Zunächst viel Regen - das reinste Aprilwetter zog übers Ländle - bevor sich dann doch noch die Sonne heraustraute und vor allem Cafehäuser und Biergärten von gutem Besuch profitieren ließen.
* In Griechenland kam es zu einem Militärputsch, der den Sturz der Regierung Pangalos verursachte.
* Ein Großereignis war natürlich der 65. deutsche Katholikentag in Breslau.
* In Braunschweig wird Reichmann aus Siegen Deutscher Meister im Marathonlauf in 2:41:09 h vor Hempel aus Charlottenburg (2:47:40,4)
* Mit stolzgeschwellter Brust blickt Sportdeutschland auf das Wochenende. In der Leichtathletik gewinnt man den Dreiländerkampf in Basel, und bei den Schwimm-Europameisterschaften in Budapest wird man Gesamtsieger.
* Im Kino begeistert Douglas Fairbanks als "Dieb von Bagdad" auch das süddeutsche Publikum.
* Die Reichspostdirektion lehnt eine Änderung der Fernsprechgebühren für 1926 ab. Die Wirtschaft fordert für "Vielsprecher" günstige Gebühren.
* Beim Baden im Rhein bei Jechtingen am Kaiserstuhl ertrinken drei Mädchen im Alter von 11 bis 12 Jahren.
* Über der Reichshauptstadt Berlin tobt ein Wirbelsturm. Ein Mensch kommt dabei ums Leben.
* ein 41-Jähriger US-Amerikaner aus Dayton, Ohio sucht per Inserat ein gesundes rechtes Bein. Sein eigenes verlor er bei einem Unfall. Innerhalb kurzer Zeit antworten bereits ein gutes Dutzend Interessierte, darunter 2 Frauen. 

Freitag, 19. August 2016

Vorgestellt: FC Viktoria Backnang


Aus meiner Sammlung: Nadel des FC Viktoria Backnang
Als am 19. August 1948 im Herzen Backnangs, genauer im Gasthaus "Löwen" in der Marktstraße, der FC Viktoria Backnang ins Leben gerufen wurde, besaß die Gerberstadt bereits einen altehrwürdigen Fußballverein. Hinter dem eingessenen SV Backnang verbarg sich niemand geringeres als der ehemalige FV 1919 Backnang, der heute als TSG Backnang Fußball in der Verbandsliga Württemberg antritt.

1948: Gründung in Notzeiten


In Backnang hatte man eigentlich andere Sorgen, als sich um einen zweiten Fußballverein zu kümmern. Die Infrastruktur der Stadt litt noch unter den Folgen des Zweiten Weltkrieges. Insgesamt 11 Luftangriffe mußte noch in den letzten Kriegsmonaten die Stadt und ihre Bevölkerung ertragen, und kurz vor dem Einmarsch der Alliierten sprengte man die Brücken über die Murr. Hinzu kam ein Bevölkerungswachstum durch 5.000 Heimatvertriebene, die zwischen 1945 und 1948 nach Backnang kamen, die auch noch untergebracht werden mußten, die "Lohn und Brot" zu finden hatten. Hierbei erwies sich die Ansiedlung von AEG-Telefunken als besonders hilfreich. Zählte die Stadt 1939 noch 11.600 Einwohner, stieg diese Zahl 1946 auf 15.400 und wuchs bis September 1950 auf 18.100 an. Kein leichtes Unterfangen für eine Stadt, auch wenn es in der Kreisbeschreibung von 1980 über Backnang hieß, "die Heimatvertriebenen erwiesen sich stets als ein Element des Friedens und des Fortschritts". Denn ganz so "idyllisch" war es damals keinesfalls. In Backnang wie andernorts sah man diese "Habenichtse" aus den deutschen Ostgebieten und dem Siedlungsräumen Ost- und Südosteuropas äußerst ungern, mitunter gar feindselig. Über die Jahre wurde dieses Mißtrauen natürlich abgebaut, und die seit 1956 "Große Kreisstadt" Backnang übernahm 1971 die Patenschaft über die Volksgruppe der Ungarndeutschen, und noch 1988 wurde eine Städtepartnerschaft mit dem ungarischen Ort Bácsalmás vereinbart, der einst Heimat vieler Backnanger mit ungarndeutschen Wurzeln war.

Ähnlich wie in Schwäbisch Gmünd, wo sich zahlreiche Heimatvertriebene gerne dem Traditionsverein 1. FC Normannia Gmünd angeschlossen hätten und oftmals naserümpfend abgewiesen wurden, vollzog sich auch die Entwicklung in Backnang. Während aber in Gmünd ein Gros der talentierten Vertriebenen bei den Sportfreunden Gmünd eine neue Heimat fanden, wählte man in der Lederstadt den Weg eines eigenständigen Vereins.

Der FC Viktoria war ein Verein der Ungarndeutschen, wie nicht nur Namen wie Tomsics, Slomovics oder Slezak andeuten. Auch die grün-weißen Vereinsfarben dürften eine Reminiszenz an die alte Heimat an der Donau darstellen (Grün und Weiß gelten heute noch als Farben der Donauschwaben). Dem Kind war dabei eine unglaubliche Solidarität in die Wiege gelegt, denn durch eine großzügige Spendenbereitschaft unter den Ungarndeutschen wurde ein finazieller Grundstock für den Club geschaffen. Wesentlich wichtiger waren jedoch die formellen Spielvoraussetzungen, die Teilnahme am Spielbetrieb als auch einen eigenen Sportplatz. Letzteren fand man nach zähen Verhandlungen mit Oberbürgermeister und Leitung des Flüchtlingslagers innerhalb der Stadt auf dem damaligen Seminarplatz. Auch die Zulassung zum württembergischen Spielbetrieb ging sehr zügig voran. Gerade erst gegründet, durfte der Verein bereits für die im September startende Saison 1948/49 antreten.

In der untersten Spielklasse, der B-Klasse, bestritt der Verein bei den Sportfreunden Gschwend (heute TSF Gschwend) sein erstes Pflichtspiel - und ging mit 2:5 baden. Generell war man in der Premierensaison mit dem bezahlen von Lehrgeld beschäftigt, der vorletzte Platz war die Ausbeute 1948/49. Apropos bezahlen: den Sparzwängen der Zeit war geschuldet, dass die Mannschaft viele Auswärtsspiele erwandern mußte...

Die 50er Jahre: Aufbauarbeit


Bereits die zweite Spielzeit war von Erfolg gekrönt. Klüger aus den Spielfehlern des Vorjahres und mit talentierten Spielern verstärkt stand am Ende der Saison 1949/50 die Meisterschaft und der Aufstieg in die A-Klasse fest. Doch nichts währt ewig, und im sportlichen Lebenslauf der Viktoria ging es bis in die C-Klasse hinab, die mittlerweile als unterste Liga eingeführt war. 1953 führte der Weg wieder postwendend nach oben, doch dümpelte der Verein mit wechselnden Erfolg in der B-Klasse herum. Sportlich war zunächst der 3. Platz in der Saison 1956/57 Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Hauptaugenmerk der Backnanger Fußballinteressierten lag damals jedoch auf der TSG Backnang, die im gleichen Jahr Meister in der 2. Amateurliga wurde und zunächst noch vergeblich Anlauf nahm zum Sprung in die 1. Amateurliga Württemberg.

Erfolgreicher hingegen waren die Bemühungen der Viktorianer, den Verein auf eine gesunde Basis zu stellen. Der Verein wuchs auf über 100 aktive und passive Mitglieder an und konnte sogar erstmals Jugendmannschaften am Spielbetrieb melden zu können.  Am 10. Januar 1958 erfolgte der Eintrag in das Vereinsregister als "Fußball-Club Viktoria Backnang e. V.".
Weniger erfolgreich hingegen waren die Verhandlungen mit der Stadt. Die Grün-Weißen sehnten sich nach einer richtigen Heimat, einem Vereinsheim. Die Stadtverwaltung sah hingegen keinen Anlaß, hierfür einen kostbaren Bauplatz dem Club zur Verfügung zu stellen.

1957 bis 1966: Die Ära Runge


Die Hauptversammlung vom 6. April 1957 wählte Heinrich Runge zum neuen 1. Vorsitzenden, was sich als Glücksgriff für den Verein erwies. Runge trug wesentlich dazu bei, dem Verein zu einem kleinen Höhenflug zu verhelfen. Nach Auflösung des Flüchtlingslagers am Seminar erreichte es Runge, dass der Club seine Spiele an der Stadthalle austragen konnte.
Bereits am Ende der Spielzeit 1957/58 konnten die ersten Früchte dieser Arbeit geerntet werden. Nach einem Entscheidungsspiel in Großaspach gegen den punktgleichen TSV Nellmersbach, das 5:1 gewonnen wurde, stand der Aufstieg in die A-Klasse Rems-Murr an, was der heutigen Bezirksliga entspricht. Die folgenden Spielzeiten wurden mit einem zufriedenstellenden 7. Platz in der Premierensaison und einem vielbeachteten 3. Platz 1959/60 abgeschlossen. Lokalrivale TSG Backnang in der 2. Amateurliga war schon in Griffweite.

Doch Glücksgöttin Fortuna warf die Waagschalen wieder zu ungunsten des Vereins um. Die fußballerische Qualität der Kicker in Grün-Weiß konnte nicht gehalten werden, und 1961/62 stand die Rückkehr in die B-Klasse fest. Gerade in dieser Zeit bewährte es sich, Runge die Geschicke des Vereins anvertraut zu haben. Mehrere Leistungsträger verließen den Verein, aber trotz der durch den Abstieg verbundenen finanzellen Einbußen gelang es dem Vorsitzenden, eine leistungsstarke Mannschaft ins Rennen zu schicken, die sich in der B-Klasse konsolidieren konnte.

Einer neuer Spielstil brachte den Viktorianern eine beachtliche Rückkehr in die A-Klasse. Mit 21 Siegen, 1 Unentschieden und 0 Niederlagen machte sich die sportliche Klasse des Vereins 1963/64 unter Trainer Eugen Frohn bemerkbar. Auch fianziell wurden wieder erfreulichere Zahlen geschrieben, konnte der Verein schließlich 48 neue Mitglieder verzeichnen.

Der Traum von der 2. Amateurliga wurde indes auch unter Runge nicht erfüllt, der schließlich 1966 sein Amt zur Verfügung stellte. Auch der Wunsch nach einem eigenen Vereinsheim blieb von der Stadt unerhört, und der ehemalige Spieler Ludwig Deimel übernahm wahrlich keine leichte Aufgabe, sich dem Erbe seines Vorgängers würdig zu erweisen.

1966 bis 1974: Sportliche Stagnation


Der Traum vom Aufstieg in die 2. Amateurliga blieb ein Traum. Im Gegenteil. Zu viele Leistungsträger mußten durch A-Jugendliche ersetzt werden, und am Ende der Saison 1968/69 fehlte gar ein Punkt zum Klassenerhalt. Viktoria Backnang stand wieder in der B-Klasse, während die TSG Backnang in der Saison 1967/68 sogar Regionalligaluft schnuppern durfte, immerhin damals die zweithöchste Spielklasse.

Natürlich wurde versucht, den sofortigen Wiederaufstieg zu erringen, aber es standen nur ein 3. Platz 1970/71 und ein undankbarer 2. Platz 1971/72 auf der Erfolgsbilanz. Lediglich die Reservemannschaft konnte mit über 100 erzielten Toren einen Meisterwimpel für den Club erringen.

Wiederrum fand ein Umbruch in der Elf statt, rutschte der Club tiefer in der Tabelle ab. Als 1973 das 25-jährige Jubiläum gefeiert wurde, gurkte man in tieferen Regionen der B-Klasse herum.

Mit der Kommunalreform 1972 verlor Backnang nicht nur seinen Kreisverwaltungssitz. Auch durch die Umorientierung der hergebrachten Einzugsgebiete gen Marbach und Gaildorf wurden nicht ersetzt, und durch die mangelnde Anbindung an Fernstraßen verlor die Stadt in den Folgejahren über 2.000 Arbeitsplätze. Wie ein Menetekel mag das verregnete Straßenfest gewirkt haben. Bei Viktorias 25-jährigem Vereinsjubiläum hingegen schien die Sonne, und die Stimmung im Festzelt war noch zuversichtlicher, als Oberbürgermeister Martin Dietrich das Versprechen gab, innerhalb zweier Jahre zur Lösung der Sportplatz- und Vereinsheimsituation beizutragen.

Der Kommunalpolitiker hielt Wort. Bereits am 26. September 1973 erhielt die Vereinsführung die schriftliche Bestätigung der Stadt, dass die ehemaligen Jugendräume in der Stadthalle fortan dem Club als Vereinsheim zur Verfügung stehen würde.

1975 bis 1983: Backnangs Fußball rückt enger zusammen


Ein eigenes grün-weißes Vereinsheim als heimatlicher Fixpunkt schien sich auch sportlich bemerkbar zu machen. Ohne Niederlage zog die Mannschaft souverän ihre Kreise und kehrte 1974/75 als Meister in die A-Klasse zurück. In der Folgesaison spielte man gar lange Zeit um den Aufstieg mit, konnte sogar Spieler vom TSG Backnang verpflichten, dessen große Zeit in der 1. Amateurliga vorbei waren (und der am Saisonende 1976 die höchste Amateurklasse endgültig verließ). Am Ende stand ein zufriedenstellender 8. Platz an, die große TSG war nur noch eine Liga weit entfernt.

Lediglich in der Sportplatzfrage war man noch meilenweit von der 2. Amateurliga weit ab vom Schuß. Der Platz an der Stadthalle glich eigentlich mehr einem Kartoffelacker, und bei Regen wurden regelrechte Schlammschlachten geschlagen.

Der achte Platz konnte in der Saison 1976/77 bestätigt werden. Mittlerweile wurde das Team vom früheren VfB-Torhüter Lorenz Fischer trainiert. Auch 1977/78 blieb die Klasse erhalten, wiewohl das Team erst zum Saisonendspurt aufwachte und sogar noch den 6. Platz belegte.

Das Jahr 1978/79 stand im Zeichen der großen Ligareform im Amateurfußball. Aus den beiden 1. Amateurligen Nordwürttemberg und Südwürttemberg wurde die Verbandsliga Württemberg, aus 5 Staffeln der 2. Amateurliga wurden 4 Staffeln der Landesliga, und die A-Klasse Rems/Murr wandelte sich in eine Bezirksliga Rems/Murr. Sportlich änderte sich in der Gerberstadt nicht viel. Die TSG Backnang als Aushängeschild trieb sich im Mittelfeld der Landesliga herum, die Grün-Weißen im selbigen der Bezirksliga.

Eine neue Ära brach für die Backnanger an. Die Stadt hatte endlich ein Einsehen und könnte sowohl den Grün-Weißen als auch den zahlreichen Leichtatheten eine geeignete und vor allem würdige Sportstätte. Das Karl-Euerle-Stadion, benannt nach dem damaligen ersten Bürgermeister, wurde im Sommer 1979 eingeweiht und dient seitdem der Viktoria als Heimat. Auch sportlich ging es nun unter Trainer Ernst Werner voran. Der Kader wurde sinnvoll verstärkt, und 1979/80 gehörten die Backnanger zu den ernsthaften Aufstiegskandidaten zur Landesliga. Letztendlich mußte man dem VfR Murrhardt den Vortritt lassen mußte, so konnte man mit 36 Punkten und einem hervorragenden 3. Platz erste Ansprüche geltend machen. Mit Freude registrierte man auch den Erfolg über Nachbar TSG beim Murrtal-Pokal in Steinbach.

Auch 1980/81 sprang ein dritter Platz in der Endabrechnung heraus, und 1982/83 scheiterte man diesmal nur knapp als Zweiter am Landesligaaufstieg, während Lokalrivale TSG Backnang den Sprung in die Verbandsliga schaffte. Zufrieden war man indes mit der Mitgliederentwicklung, übersprang man doch erstmals die magische Mitgliederzahl von 300.

1983 bis 1990: Höhenflug mit Ralf Rangnick


Mit einem richtigen Eigengewächs begann ein ungeahnter Höhenflug für Viktoria. Ralf Rangnick, der Jugend der Grün-Weißen entstammend, übernahm 1983 das Traineramt in der Jahnstraße. Vieles wurde anderes: erstmals wurde eine Stadionzeitung ausgelegt, tönten Lautsprecherdurchsagen durchs Stadion, wurden Fanartikel feilgeboten, mehr Sponsoren unterstützten den Club. Aber das wichtigste: Rangnick verschmolz "alte Hasen" und "Junge Hüpfer" zu einem sehr effektiven Team, das von Sieg zu Sieg eilte. Am drittletzten Spieltag war es soweit: der FC Viktoria Backnang stand nach einem 3:0-Sieg über Erbstetten als Bezirksligameister fest und konnte zum ersten Mal den Aufstieg in die Landesliga feiern.

Doch in der Landesliga hörte der Höhenflug längst nicht auf. Die Rangnick-Racker zogen auch als Neuling einsam ihre Kreise in den höheren Tabellenphären. Dies begann am ersten Spieltag mit einem 3:0-Heimsieg über den VfL Schorndorf und führte bereits fünf Spieltage vor Schluß zum sensationellen Durchmarsch vor Traditionsclub Union Böckingen. Ertmals begegneten sich beide Backnanger Fußballclubs in einer Spielklasse, und dann auch noch in der höchsten württembergischen Amateurliga.

Der Erfolg hatte auch einen Wermutstropfen. Der erst 26 Jahre alte Erfolgstrainer Ralf Rangnick wurde vom VfB Stuttgart entdeckt, wo er fortan die Amateure in der Oberliga trainierte. Seinen Spielerpaß hingegen behielten die Backnanger, wo er auch nach wie vor noch in der Verbandsliga antreten wollte, sofern es ihm die Zeit ermöglichen sollte. Mit Rangnick ging auch das 19-jährige Stürmertalent Eugen Gommel zu den VfB Amateuren, während als Nachfolger auf dem Chefsessel zunächst Roland Stampfl vom SV Allmersbach verpflichtet wurde.

Bereits am vierten Verbandsligaspieltag kam es zum prestigeträchtigem Derby unterm Viadukt. Die TSG behielt dabei vor 2.214 Zuschauern die Oberhand. Bohmwetsch brachte den Platzhirsch in der 67. Minute in Front, ehe Knierling durch einen verwandelten Foulelfmeter in der 85. Minute den Todesstoß gegen den kecken Neuling verhängte.

Desaster in Giengen - und überhaupt in der Verbandsliga
Zunächst mit viel Enthusiasmus und einem würdigen Zuschauerzuspruch gestartet (500-600 Zuschauer folgten zu Beginn den Heimspielen), machte sich doch sehr bald der graue Ligaalltag breit. Viktoria nistete sich recht schnell im Tabellenkeller ein, und die Trainerposten wechselten von Stampfl über  Wörner und Kalb zu Freudensprung. Rettung brachte keiner.

Beim TSB Schwäbisch Gmünd gab es wenigstens ein 0:0.

Bei den Kickers-Amateuren ein gewohntes 0:5.
Der Abstieg aus der Verbandsliga führte nicht zum Absturz. Hinter der SpVgg Renningen gab es in der Landesliga-Saison 1986/87 einen beachtlichen 2. Platz. Auch 1987/88 gab es den damals nutzlosen 2. Platz in der Landesliga, der TSV Eltingen zog ins württembergische Oberhaus ein.

Einen Höhepunkt brachte 1988/89 zunächst der WFV-Pokal. Im Achtelfinale unterlag man beim Nachbarn TSG mit 3:2 recht unglücklich. Als Ausgleich hielt man sich endlich in der Landesliga schadlos und konnte mit 8 Punkten Vorsprung vor dem VfL Schorndorf die vielumjubelte Rückkehr in die Verbandsliga feiern.

Diesmal versuchte man, sich länger einzunisten, was auch sehr gut gelang. Am 3. März 1990 wurde gar im Heimspiel die TSG Backnang mit 1:0 zum ersten mal in einem Punktspiel bezwungen, als Jimmy Carter den Ball in der 64. Minute im TSG-Tor versenkte.

In der Endtabelle blieb man hinter TSG Backnang, aber der 7. Platz war die bislang bester Platzierung. Die Mitgliederzahl überschritt die 400er Marke, und fortan nahm sich ein Förderverein die Viktoria zu Herzen.

Ab 1990: launisches Glück

Erhard Fischer, der das Traineramt von Helmut Loistl übernahm und zuvor die C-Jugend des VfB Stuttgart trainierte, sollte für die Saison 1990/91 den Vorjahresplatz wiederholen. Doch das Jahr, das zum großen Durchmarsch des Neulings TSF Ditzingen wurde, brachte schon bald einen Abstiegskampf in die Jahnstraße. Zunächst schien er überstanden zu sein, doch in der Schlußphase leistete man sich einen Schnitzer nach dem anderen, so daß am Ende mit 2 Punkten hinter Eltingen, dass durch den Aufstieg von Vizemeister Kickers Amateure die Klasse hielt, wieder in die Landesliga rückte. Ein kleiner Trost war der 2:1-Sieg über TSG im Etzwiesenstadion.

Harry Griesbeck
Der Aderlaß war groß. Jimmy Carter ging nach Besigheim, Udo Schairer zum VfL Kirchheim, Hermann zum FC Sonnenhof. Für den geschaßten Fischer folgte Harry Griesebeck ins Traineramt, der zuvor immerhin den VfR Heilbronn coachte. Zu den Aufstiegsfavoriten zählte der Absteiger jedoch nicht, und das zu Recht. Ein 4. Platz diente zur Konsolidierung und mußte unter diesen Umständen als Erfolg gewertet werden.

1992/93 bekam Viktoria wieder sein Derby. Die TSG, unter ähnlichen Umständen wie ein Jahr zuvor die Viktoria aus der Verbandsliga abgestiegen, gab wieder seine Visitenkarte im Karl-Euerle-Stadion ab, wo man sich 3:3 trennte.

In den folgenden Jahren machte man sich im vorderen Tabellendrittel breit, wobei man ab 1995 auf die Lokalderbys mit der TSG verzichten mußte, die in die Verbandsliga zurückkehrte. 1996 hätte man selber dorthin gelangen können, schwächelte allerdings zu Saisonende und rutschte schließlich auf Platz 3 ab.

Die Jubelfeiern zum 50. Geburtstag waren gerade erst verklungen, da knisterte es im Gebälk der Viktoria. Fast der gesamte Vorstand trat nicht zu Neuwahlen an und stürzte den Verein in eine tiefe Krise, und auch Trainer Wolf verließ schließlich die Grün-Weißen, die 1999 vor einem Scherbenhaufen standen. Erst im Mai 2000 konnte, nicht zuletzt unter dem Druck des Amtsgerichts, wieder ein ordentlicher Vorstand installiert werden. 

Dennoch folgte 2002 der Sturz in die Bezirksliga, aus der man sogar 2006 in die Kreisliga A abstieg. Bei seinen Anhängern hatte die Mannschaft ordentlich Kredit verspielt. Zwar gelang es postwendend, den Betriebsunfall Kreisliga zu korrigieren, jedoch dauerte es bis 2011, wieder in die Landesliga aufzusteigen. Es gab wieder die langvermissten Derbys mit der TSG, aber auch den sofortigen Wiederabstieg.

Seit 2014 hat man sich wieder in der Landesliga etabliert, wo man zuletzt Mittelfeldplätze belegte. An einer Rückkehr in die Verbandsliga ist in naher Zukunft wohl nicht zu rechnen. Der Verein hat andere Stärken, mitunter in seinem sozialen Engagement. 
Bei den Zuschauerzahlen hingegen rangiert man im Keller der Landesliga. Die Zuschauerzahlen im Fußball stagnieren in Backnang, auch beim Nachbar TSG.

Steckbrief

Fußball-Club Viktoria Backnang e.V.
Gegründet: 19. August 1948
Vereinsfarben: Grün-Weiß
Stadion: Karl-Euerle-Stadion, Jahnstraße
Sportarten: 1 (Fußball)



Erfolge
Meister Landesliga 1985, 1989
Meister Bezirksliga 1984, 2008, 2014

Bilanz der letzten Jahre:

Saison Liga Platz Pkt. T+
T- Zusch. WFV-Pokal Torjäger
2015/16 Landesliga 7. Platz 43 47 : 51 107 1. Runde Shaban Kaplani (10 T./17. Pl.)
2014/15 Landesliga 9. Platz 39 46 : 58 109 1. Runde Fatmir Sylaj (13 T./9. Pl.)
2013/14 Bezirksliga 1. Platz 66 70 : 37 k.A. k.T. Aljoscha Schäffner (24 T./2. Pl.)
2012/13 Bezirksliga 4. Platz 48 64 : 40 k.A. k.T. Shaban Kaplani (25 T./1. Pl.)
2011/12 Landesliga 15. Platz 27 43 : 81 137 2. Runde Aljoscha Schäffner (15 T./10. Pl.)
2010/11 Bezirksliga 1. Platz 76 100 : 26 k.A. k.T. Aljoscha Schäffner (30 T./1. Pl.)
2009/10 Bezirksliga 2. Platz 61 66 : 36 k.A. k.T. Shaban Kaplani (17 T./6. Pl.)
2008/09 Bezirksliga 3. Platz 53 66 : 33 k.A. k.T. Shaban Kaplani (11 T./14. Pl.)
2007/08 Bezirksliga 8. Platz 48 70 : 63 k.A. k.T. Felix Nothacker (27 T./1. Pl.)
2006/07 Kreisliga A 1. Platz 64 83 : 35 k.A. k.T. Felix Nothacker (28 T./1. Pl.)
2005/06 Bezirksliga 14. Platz 35 44 : 51 k.A. k.T. Felix Nothacker (12 T./14. Pl.)
2004/05 Bezirksliga 9. Platz 34 47 : 52 k.A. k.T. Felix Nothacker (12 T./11. Pl.)


Als Quellen wurden verwendet:
* "Von gestern bis heute. Die Geschichte des FC Viktoria Backnang 1948 - 2008"
* Verschiedene Württemberg-Bücher des Deutschen Sportclubs für Fußballstatistiken
* "Fußball in Baden-Württemberg", Band 1 und Band 2 (1978-1994)
* Die Kreisbeschreibungen des Kreises Backnang von 1959 und des Rems-Murr-Kreises von 1984
* Archiv des Verfassers

Sonntag, 5. Juni 2016

"Ewige Tabelle" der Verbandsliga Württemberg



Einsame Spitze - FC Wangen 05
Am FC Wangen 05 kommt keiner vorbei - zumindest nicht in der "Ewigen Tabelle" der Verbandsliga Württemberg. Dort ziehen die Allgäuer, die soeben wieder in die Verbandsliga zurückgekehrt sind, einsam ihre Kreise, und auch für die nächsten Jahre ist diese Spitzenposition ziemlich ungefährdet - 558 Punkten trennen Wangen vom VfL Sindelfingen, der nächstbesten Mannschaft der kommenden Verbandsliga-Saison 2016/17.

Als wohl ewiges Schlußlicht liegt der FC 08 Tuttlingen (heute SC 04 Tuttlingen) am Tabellenende - die Neulinge FV Löchgau und Calcio Leinfelden-Echterdingen benötigen nächstes Spieljahr lediglich 7 Punkte, um den letzten Platz zu verlassen.

Kurios auch das Torverhältnis des Fünften TSV Ofterdingen - in 20 Jahren Verbandsliga kamen 999:999 Tore zustande.

Blau markiert sind die Verbandsliga-Teams der Saison 2015/16. 

Grundsätzlich verwende ich die Vereinsnamen, unter denen die Teams zuletzt in der Liga spielen. Deswegen findet man den altehrwürdigen VfR Heilbronn beispielsweise unter dem Namen FC 96/07 Heilbronn. Eine Ausnahme habe ich lediglich bei den Zweitvertretungen gemacht, die allesamt mit "II" statt wie z. B. beim VfB mit "Amateure" gekennzeichnet sind.

Kursiv dargestellt sind Vereine, die ihre Position nicht mehr verbessern können. Das mag mit einer Fusion (Union Böckingen), einem Rückzug (FV Zuffenhausen) oder einem Wechsel im Landesverband (FV Illertissen) geschuldet sein. Auch hier habe die Rückzüge der 2. Mannschaften unberücksichtigt gelassen - wer weiß, ob die nicht doch mal wieder am Spielbetrieb teilnehmen?

Wenn bei einem Fuionsverein beide Vorgänger bereits in der Tabelle sind, so taucht der Nachfolger quasi als dritter Verein auf - siehe FC 07 Albstadt, der aus dem FC 1910 Tailfingen und dem FV 07 Ebingen gebildet wurde. Das mag teilweise ungerecht sein, ist aber bei solchen Statistiken üblich.

Alle Angaben ohne Gewähr. Als Quelle bis 2009 diente die veröffentlichte "Ewige Tabelle" im Württemberg-Buch 2009 des Deutschen Sportclubs für Fußballstatistiken (S. 58f.); sämtliche andere Spielzeiten wurden von mir addiert. Gerade in den frühen Spielzeiten gab es dabei in den DSFS-Büchern fehlern in den Toren, die ich jetzt aber noch nicht ausgemerzt habe. Eines meiner Projekte ist es, die Verbandsligaspielzeiten Spieltag für Spieltag zu erfassen - aber das ist eine andere Geschichte.

Pl. Mannschaft Jahre Sp. S U N
Tore
Diff. Pkt.
1. FC Wangen 05 31 1012 354 275 383 1543 : 1579 -36 1337
2. FV 98 Zuffenhausen 22 738 277 211 250 1154 : 1094 60 1042
3. SV Böblingen 22 692 268 202 222 1075 : 993 82 1006
4. FV Ravensburg 21 660 268 169 223 1034 : 963 71 973
5. TSV Ofterdingen 20 664 239 177 248 999 : 999 0 894
6. FC 96/07 Heilbronn 16 520 237 126 157 937 : 683 254 837
7. SpVgg Renningen 17 576 216 163 197 836 : 798 38 811
8. VfL Sindelfingen 17 540 213 140 187 836 : 811 25 779
9. SV Stuttgarter Kickers II 15 512 209 139 164 842 : 684 158 766
10. SpVgg Au/Iller 16 520 208 134 178 851 : 734 117 754
11. Spfr. Schwäbisch Hall 15 508 193 138 177 749 : 725 24 717
12. 1. Göppinger SV 13 418 198 101 119 762 : 535 227 693
13. TSG Backnang 15 492 176 126 190 804 : 803 1 654
14. TSG Balingen 13 392 169 100 123 619 : 514 105 607
15. TSG Giengen/Brenz 10 358 147 94 117 538 : 471 67 535
16. SV Bonlanden 10 312 146 74 92 516 : 394 122 512
17. Heidenheimer SB 11 356 142 86 128 613 : 561 52 512
18. VfL Kirchheim/Teck 10 312 145 73 94 519 : 381 138 508
19. VfB Friedrichshafen 12 396 131 85 180 604 : 711 -107 478
20. FV Olympia Laupheim 11 332 131 78 123 512 : 471 41 469
21. SV Stuttgart-Rot 10 350 113 108 129 573 : 619 -46 447
22. FV 07 Ebingen 11 390 110 111 169 484 : 607 -123 441
23. VfR Aalen 7 248 125 60 63 473 : 282 191 435
24. FSV 08 Bissingen 8 242 126 57 59 449 : 268 181 435
25. SGV Freiberg/Neckar 9 282 116 79 87 422 : 329 93 427
26. TSV Eltingen 9 292 100 86 106 400 : 389 11 386
27. SC Geislingen 7 238 104 68 66 396 : 299 97 380
28. TSF Ditzingen 8 242 101 52 89 374 : 377 -3 355
29. FV Biberach/Riß 8 260 95 67 98 380 : 402 -22 352
30. SpVgg 07 Ludwigsburg 7 216 100 39 77 346 : 292 54 339
31. VfL Herrenberg 8 268 80 90 98 355 : 404 -49 330
32. SV Fellbach 8 244 87 50 107 346 : 417 -71 311
33. FC 07 Albstadt 8 242 85 51 106 355 : 416 -61 306
34. FC Marbach 7 234 82 59 93 320 : 368 -48 305
35. BSV 07 Schwenningen 6 220 87 42 91 354 : 393 -39 303
36. FC 1910 Tailfingen 7 242 79 62 101 320 : 415 -95 299
37. VfL Nagold 8 250 76 60 114 358 : 453 -95 288
38. 1. FC Normannia Gmünd 6 176 78 43 55 301 : 249 52 277
39. VfR Aalen II 6 182 76 35 71 321 : 271 50 263
40. VfB Neckarrems 6 182 70 52 60 301 : 280 21 262
41. Spfr. Dorfmerkingen 6 180 70 42 68 275 : 273 2 252
42. TSV Pliezhausen 7 236 61 66 109 278 : 391 -113 249
43. 1. FC Frickenhausen 7 210 69 41 100 314 : 402 -88 248
44. SG Schorndorf 6 214 66 49 99 309 : 400 -91 247
45. TSV 1905 Schönaich 7 208 67 42 99 324 : 390 -66 243
46. SV 03 Tübingen 5 176 67 35 74 265 : 280 -15 236
47. FV Illertissen 5 150 64 40 46 270 : 208 62 232
48. VfB Stuttgart II 3 106 58 36 12 213 : 95 118 210
49. TSB Schwäbisch Gmünd 5 178 56 38 84 252 : 314 -62 206
50. GSV Maichingen 4 136 53 44 39 178 : 156 22 203
51. SSV Reutlingen 05 3 110 55 30 25 211 : 146 65 195
52. SV Oberzell 6 200 49 51 100 235 : 375 -140 195
53. FV Union 08 Böckingen 4 146 51 40 55 221 : 228 -7 193
54. SV Berlichingen 4 124 47 42 35 177 : 139 38 183
55. TuS Metzingen 5 148 49 35 64 253 : 300 -47 182
56. SSV Reutlingen 05 II 4 120 52 20 48 191 : 178 13 176
57. TSV Schwieberdingen 3 92 52 18 22 193 : 111 82 174
58. 1. FC Heidenheim II 3 92 49 17 26 207 : 126 81 164
59. Neckarsulmer Sport-Union 3 90 47 22 21 182 : 109 73 163
60. FSV Hollenbach 3 90 47 21 22 171 : 96 75 162
61. FV 08 Rottweil 4 120 42 31 47 170 : 160 10 157
62. TSV Wäldenbronn-Esslingen 4 124 40 37 47 188 : 197 -9 157
63. SV Mochenwangen 5 158 40 37 81 183 : 308 -125 157
64. SV Germania Bietigheim 4 142 37 36 69 180 : 273 -93 147
65. TSV Essingen 3 92 42 18 32 175 : 175 0 144
66. SG Sonnenhof Großaspach 3 86 42 16 28 155 : 117 38 142
67. TSV Berg 1959 3 90 38 19 33 151 : 156 -5 133
68. TSV Crailsheim 2 60 37 7 16 125 : 58 67 118
69. FC Viktoria Backnang 3 102 28 26 48 116 : 174 -58 110
70. SKV Rutesheim 3 90 30 19 41 138 : 155 -17 109
71. FV Saulgau 3 106 28 15 63 124 : 203 -79 99
72. VfL Pfullingen 3 110 22 23 65 127 : 259 -132 89
73. SV Baustetten 3 98 22 21 55 108 : 186 -78 87
74. SG Sonnenhof Großaspach II 2 60 24 10 26 98 : 104 -6 82
75. TV Echterdingen 2 60 21 17 22 114 : 114 0 80
76. FC Gärtringen 3 90 20 20 50 119 : 210 -91 80
77. FC Victoria Schwäbisch Gmünd 2 60 20 12 28 107 : 129 -22 72
78. SSV Ulm 1846 II 1 32 21 8 3 65 : 23 42 71
79. FC Isny 2 60 18 12 30 79 : 119 -40 66
80. SV Nehren 2 62 17 13 32 76 : 128 -52 64
81. 1. FC Eislingen 2 68 14 12 42 77 : 158 -81 54
82. TSV Münchingen 2 62 14 9 39 56 : 139 -83 51
83. FV Rot-Weiß Weiler/Allgäu 2 60 13 10 37 69 : 132 -63 49
84. 1. FC Donzdorf 2 60 13 10 37 68 : 141 -73 49
85. TSV Ilshofen 1 30 13 5 12 50 : 39 11 44
86. TSG Tübingen 1 38 10 9 19 48 : 70 -22 39
87. TuS Ergenzingen 1 32 10 7 15 38 : 59 -21 37
88. TV Wiblingen 1 34 9 9 16 44 : 65 -21 36
89. SC Korb 1 32 9 8 15 33 : 50 -17 35
90. SV Leingarten 1 34 10 5 19 38 : 63 -25 35
91. 1. FC Heiningen 1 30 10 3 17 54 : 60 -6 33
92. TSV Hildrizhausen 1 30 7 8 15 34 : 54 -20 29
93. TB Kirchentellinsfurt 1 32 8 5 19 44 : 73 -29 29
94. VfB Bösingen 1 30 8 4 18 38 : 63 -25 28
95. TV Darmsheim 1 30 7 7 16 29 : 56 -27 28
96. TSG Ehingen 1 30 4 9 17 34 : 66 -32 21
97. SpVgg Lindau 1 38 5 6 27 35 : 87 -52 21
98. SV Hellas 94 Bietigheim 1 30 5 5 20 41 : 83 -42 20
99. FV Bad Waldsee 1 38 4 8 26 40 : 97 -57 20
100. TSV Allmendingen 1 30 3 8 19 24 : 71 -47 17
101. TSG Balingen II 1 30 4 5 21 31 : 79 -48 17
102. FC 08 Tuttlingen 1 38 2 1 35 24 : 125 -101 7

Dem FV 04 Olympia Laupheim wurden in der Saison 2004/05 2 Punkte aberkannt.