Sonntag, 1. Mai 2016

Fremdgegangen: 1. FC Normannia Gmünd Hockey gegen TSG Bruchsal Hockey


Normannen beim Torjubel - auch im Hockey gerne gesehen.
Eigentlich ist es ja fast schon ungehörig, am Geburtstag des Normannia-Spielleiters Claus-Jörg Krischke dem Fußball den Rücken zu kehren und plötzlich beim Hockeysport aufzutauchen. Allerdings bleibt diese Liason in der Familie, denn Normannia hat auch eine traditionsreiche Hockeyabteilung, die es auch verdient hat, vom Fußballanhänger in Augenschein genommen zu werden.

Zuvörderst muß ich anmerken, dass neben Volleyball Hockey die einzige Mannschaftssportart war, in der ich, der "König der Sportuntauglichen", Verwendung und folglich auch Spaß finden konnte. Wir spielten überwiegend in der Sporthalle und nur einmal auf dem Rasen, wobei mir letztere Partie als äußerst schmerzhaft in Erinnerung blieb: mein eigener Mitspieler hielt sich nicht an die Regel, den Schläger nur bis zur Hüfthöhe zu halten und zentrierte beim Torschuß seinem Hintermanne - mir - den Schläger im Gesicht.


Aber hier geht es ja nicht um meine Hockeyvergangenheit, sondern um die Geschichte der Hockeyabteilung 1. FC Normannia Gmünd. Diese geht mindestens - was genaues weiß man nicht - auf das Jahr 1921 zurück, scheint aber zuvor schon beim SV Gmünd exisistiert zu haben, wie die Chroniken von 1986 und 2004 berichten. Hauptanhaltspunkt ist die Tatsache, dass laut Vereinsprotokollen zahlreiche SV'ler den Normannen beitraten. Sollte mit dem SV Gmünd jedoch der später in der Normannia aufgegangene 1. Sportverein 1895 Gmünd gemeint sein, so wurde dort jedoch meines Wissens in erster Linie Schwerathletik betrieben. Der andere SV Gmünd wäre der Schwimmverein gewesen, ein weiterer SV taucht im Adreßbuch des Jahres 1920 nicht (mehr) auf.

Für den Chronisten des 30jährigen Jubiläums, Willi Hildner, war ein nach dem Ersten Weltkrieg gegründeter Mehrspartenverein namens VfL Gmünd die Keimzelle des Gmünder Hockey. Die Gründerväter waren demnach die Gebrüder Glatthaar, die Brüder Gustav und Fritz Knödler sowie Eugen Trah. Nach einem ersten Freundschaftsspiel gegen den 1. Göppinger SV, dessen Ergebnis der Chronist nicht mitteilte, sei der komplette Verein der Normannia beigetreten.

Ein weites Feld und ein spannendes Aufgabengebiet für die lokale Sportforschung, wie ich meine. Wie auch immer, die Angaben sind sehr spärlich und fest steht nur, dass die Normannia-Hockeyabteilung am 7. Dezember 1921 den Fußballern gleichgestellt wurde. Zu Jahresende darf man im Schwerzer also "95 Jahre Normannia-Hockey" feiern!

Zum größten Bedauern der Hockeyabteilung selbst sind aus der Zeit von 1921 bis 1945 nur Fragmente ihrer Geschichte erhalten, und es wäre jetzt im "Spätzleskick" müßig, eine Liste von Abteilungsleitern aufzulisten. Auch ich muß mich auf meine spärlichen Angaben stützen, die ich bislang aus meinen Recherchen im Gmünder Stadtarchiv zum stiefmütterlichen Thema Sport herausgefischt habe - und für die Zeit vor 1945 sind bislang nur die Jahrgänge Juli 1930 bis Juni 1934 von mir archiviert worden. Nicht einfacher wird es durch die Tatsache, dass in den Hockeyspielberichten mehr von den Göppingern als den Normannen berichtet wird.

Fest steht, dass der Hockeysport sehr schnell auf festen Boden in der Normannia-Familie stand. Bei wichtigen "Propagandaspielen" der Fußballer beispielsweise waren oft genug die Hockeyer mit von der Partie und leisteten an diesen heißen Wettkampftagen ihren Anteil an der Förderung des Sports.
Der bereits erwähnte Eugen Trah, Josef Nuding und Helmut Voß wurden mehrfach in die württembergische Auswahlmannschaft berufen.

1924 fand in Gmünd das erste größere Hockeyturnier statt. Mannschaften wie Schwaben Augsburg, Stuttgarter Kickers, Villingen und 1. FC Pforzheim gaben bei diesem Turnier ihre Visitenkarte ab, und auch die Damenmannschaft absolvierte hierbei ihr erstes offizielles Spiel. Der Hockey brachte also wohl auch die "Frauenpower" in den Verein.

Wenn Freunde Hockey spielen.
Freundschaftliche Beziehungen scheinen zu den Nachbarn im Süden, der Hockeyabteilung des 1. Göppinger SV, bestanden zu haben. Zumindest wird bei Begegnungen dieser beiden Mannschaften in der Rems-Zeitung stets drauf hingewiesen.
Wie und wann diese guten Beziehungen gepflegt wurden, ist nicht überliefert; es darf aber nicht vergessen werden, dass es sich um die oftmals verklärte "gute, alte Zeit" handelt, vielerorts geprägt von sportlicher Kameradschaft.

Eine besondere Beziehung hat Normannia auch zum heutigen Gegner Bruchsal. In den Zeiten der Weltwirtschaftskrise und des aufkommenden Nationalsozialmus' - in denen die Hockeyer besondere Mühen hatten, ihren Sport aufrechtzuerhalten - da waren es die traditionellen Pfingsturniere in Bruchsal, die in den Erinnerungen der alten Hockeyveteranen geradezu zur Legende wurden.


Allessamt sind dies natürlich nur Kiesel- und keine Meilensteine aus der Geschichte der Hockeyabteilung zu jener Zeit. Für die Gmünder Presse war der Gmünder (nicht der Göppinger) Hockey entweder nur ein Stiefkind, oder aber bei den Normannen fühlte sich niemand von der Muse geküsst, die Pressearbeit zu übernehmen. Und so beschränkte sich die Berichterstattung größtenteils auf Vorschau und Endergebnis. Selbst Spielernamen tauchen nur sporadisch auf.


Suchanzeige in einer US-Zeitung 1944
Ein Name, der erst in jüngster Vergangenheit wieder in Umlauf war, verdient jedoch hervorgehoben zu werden, wiewohl ich die sportliche Qualität aus erwähnten Mängel nicht beurteilen kann. Hugo Kahn, der in Lämmles Werk "Die Gmünder Juden" explizit als Sportler erwähnt wird und somit wohl der einzige aktive Sportler der kleinen israelitischen Gemeinde Gmünds war, wirbelte nämlich im Hockeydress der Normannia über die Spielfelder. Geboren 1908, wanderte der Sohn des Stofftierfabrikanten Leopold Kahn 1937 mit seiner Frau Margot in die USA aus, wo er noch im selben Jahr in Südkalifornien die Staatsbürgerschaft beantragte. Er war der einzige Überlebende der Familie Kahn. Seine Tochter Doris Feldman spendete 2015 aus dem Erbe der Mutter Margot 1.000 US-Dollar für die Errichtung der jüdischen Gedenkstätte in Schwäbisch Gmünd.

Mit dem Nationalsozialismus kamen auch im Gmünder Hockey die Änderungen zum greifen, die auch sonst dem Sport veränderten, wie die Einheitssatzung mit dem "Führerprinzip" oder dem Verbot für jüdische Sportler wie Kahn, weiterhin aktiv zu bleiben.



Ein großes Ereignis im Sommer 1933 war die Einweihung des neuen Normannia-Platzes, der mit großen sportlichen Wettkämpfen aller Normanniaabteilungen zelebriert wurde. Fußball, Handball, Schwimmen, Leichtathletik begeisterten die Menschen. Auch die Hockeyabteilung war natürlich mit von der Partie, mußte ihr Spiel gegen den saarländischen Vertreter Borussia Neunkirchen jedoch auf dem benachbarten DJK-Platz bei St. Katharina austragen.
"Hr. Holdmann, der Führer der Hockeyabteilung der Neunkirchener, überreicht den Gmünder Freunden einen prächtigen Blumenstrauß mit Widmung, den die Normannen mit einem schönen Bild erwidern" heißt es da in der Berichterstattung. Vom Spiel selber erfährt man jedoch wenig. "Hüben und drüben gibts brenzelige Augenblicke. Torlos gehts in die Halbzeit. Nach der Pause macht sich Neunkirchens Überlegenheit dann doch deutlicher bemerkbar. Bald steht das Spiel 0:1 und kurz vor dem Schlußpfiff können die Gäste noch ein weiteres Tor erzielen."

Borussia Neunkirchen, 1933

Zum 30. Wiegenfest der Normannia 1934 stand eigentlich ein Hockeyspiel gegen den Göppinger SV auf dem Programm, doch war die nationalsozialistisch geprägt Saarkundgebung wichtiger für die Parteibonzen, so daß sie ersatzlos gestrichen wurde.

Während die Normannia-Fußballer noch bis 1945 Ligaspiele ausführten, kam bei der Hockeyabteilung bereits 1939 der Spielbetrieb zum erliegen.

Dass das Normannen-Hockey auch heute noch exisitiert, ist nicht zuletzt Paul König und Willi Hildner zu verdanken, die 1946 aus Krieg und Gefangenschaft zurückkehrten. Mit sechs weiteren Hockeyveteranen wurde das Training aufgenommen, mühsam Keller und Dachböden nach verbliebenen Spielgeräten durchsucht und mit handwerklichem Geschick neue Tore zusammengezimmert. Im Frühjahr 1947 war es dann endlich soweit: Normannia konnte nach fast 8 Jahren in Ludwigsburg wieder ein Hockeyspiel austragen. Kurze Zeit später konnte gar eine 2. Mannschaft in den Spielbetrieb gemeldet werden, und auch die Tradition der Damenmannschaft wurde ab 1950 fortgeführt.

Erwähnenswert ist sicher auch die Tatsache, dass die Gmünder Normannia 1948 im Stadtgarten das erste Hallenhockeyturnier in Württemberg durchführte.

Die 1950er Jahre waren ein Wechselbad zwischen Blütezeit und Krise. Einerseits verteidigte die Hockeyabteilung ihre Nische in der Zuschauergunst gegen "König Fußball", andererseits nahm die Spielstärke bedrohlich ab, da einige Leistungsträger nach Übersee auswanderten: Fredy Pauler oder Paul König sagten "Valet", und auch Albert Rieg suchte 1954 sein neues Glück an den Gestaden der Südafrikanischen Union. Auch die Wiedereinführung der Wehrpflicht brachten den Verantwortlichen Sorgenfalten.

Zum 50. Jubiläum der Normannia 1954 beteiligten sich die Hockeyrecken mit einem internationalem Hockeyturnier. Grasshoppers Zürich, TSG Bruchsal oder der VfB Stuttgart waren zu Gast, dessen Turniersieger am Ende die Eisenbahnsportler des Rot-Weiß Stuttgart waren.


1960 bis 1962 trat der Inder Amrit Singh Datt im Normanniadreß an, eine Zeit, in der sich die Hockeyer den oftmals durchweichten Hartplatz noch mit den zahlreichen Fußballmannschaften oder gar den Radballern teilen mußten. Die längst fällige Erneuerung machte einen Umzug nötig, und so suchte und fand die Hockeyabteilung ihr Exil beim SV Rehnenhof und den Sportfreunden Gmünd, ehe man am 17. November 1963 wieder im Schwerzer den Ball jagen durfte.

Während in der Halle die Normannia durchaus zu gefallen und gewinnen wußte, blieben auf dem Feld häufig nur Mittelfeldplätze im Ranking übrig. 1975, der Altersdurchschnitt der 1. Mannschaft erreichte fast das Schwabenalter (39 Jahre), mußte ein Generationswechsel stattfinden und hierfür erstmal Jugendmannschaften herangezogen werden.

Wichtiger denn je ist auch heute, in den Zeiten eines demographischen Wandels, eine gezielte Jugendarbeit für die Hockeyer, die sich ihren guten Ruf auch durch ihre vorbildliche Jugendförderung erworben haben.

Eine ausführliche Würdigung des Gmünder Hockeys muß jemanden "vom Fach" überlassen werden. Gerade im Bezug auf die Frühzeit des Gmünder Hockeysports gibt es noch zahlreiche Dinge zu entdecken, und es wäre doch eine schöne Sache, wenn es 2021, zum 100sten Jubiläum der Normannia Hockeyabteilung, eine Festschrift mit neuen Fakten geben würde.

Die Ruhe vor dem Spiel.
Selber war ich freudig neugierig auf die Partie im Schwerzer, zumal mit dem TSG Bruchsal ein echter Hockeytraditionsverein und sportliches Schwergewicht zum Gastspiel kam.


Wenn ein "alder Seggl" wie ich in den Schwerzer geht, dann gehört es sich auch, mit dem schwarz-roten Schal um den Hals aufzubrechen. Das brachte - Hockey war am Samstag zur besten Fußballzeit angesetzt - einige Gmünder vor und nach dem Spiel etwas durcheinander. Panische Anfragen á la "die spielen doch erst morgen oder nicht?" etc. waren die Reaktionen.

Normannia spielt in der 2. Verbandsliga, was in der Ligapyramide die siebte von neun Ligen darstellt. Im Gegensatz zu den Fußballern jedoch gibt es im Hockey keine badischen und württembergischen Landesverbände, sondern einen einzigen für das gesamte Bundesland. Man tritt also auch gegen badische Teams an, in der untersten Spielklasse würde man gar auf Strasbourg treffen.


Bei meinem Eintreffen auf dem Kunstrasenplatz - ich dürfte der vierte Zuschauer gewesen sein - waren die Teams noch beim warmmachen. Das charakteristische "klacken", wenn Schläger auf Schläger trifft oder der Ball gespielt wird, ließ mich ein wenig an "Herr der Ringe" denken: "Speer wird zerschellen, Schild wird zersplittern" - eigenartig, welche Assoziationen Geräusche auslösen können.










Hockey ist anders als Fußball - das ist logisch und liegt in der Natur der Sache, sonst würde es ja auch "Fußball mit Schlägern" heißen. Das Spielfeld ist kleiner, die Spieldauer kürzer, gleich zwei Schiedsrichter leiten die Partie, denen zur Disziplinierung statt zwei gar drei Karten zur Verfügung stehen. Und es ist eine Auszeit möglich, was manchen Fußballtrainer mit Neid erfüllen dürfte. Am augenfälligsten ist der Umstand, dass die Normanniaspieler unter ihrer Rückennummer teilweise ihre Spitznamen stehen haben, und so kann es gut sein, das "Timmäääh" zu "Ulle" paßt oder "Suew" den gegnerischen Torwart prüft.


Und doch ist vieles ähnlich wie im Amateurfußball. Die Empotionen auf dem Spielfeld, die Verzweiflung, wenn eine Aktion mißlingt, Torwächter, die mit ihren Vorderleuten hadern oder Trainer, die am liebsten in den Schläger beißen würden ob der Aktion auf dem Feld.

Den Normannen scheine ich mit meinem Besuch kein Glück zu bringen. Es sind gerade mal 11 Minuten vergangen, da liegt Bruchsal bereits mit 2:0 in Front. Nachdem dann noch in der 1. Halbzeit das 0:3 fällt, denke ich schon á la Normannia-Tribünenbruddler: "Oh je, das sieht mal so richtig nach 'Klatschenpeter' aus". Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass Bruchsal am oberen Ende der Tabelle sich einen Dreikampf mit Bietigheim und Villingen-Schwenningen liefert, während Normannia auf dem vorletzten Platz rangiert.

"Sie hab' i hier ab'r no nie g'seha" werde ich von einer Frau angesprochen. Selbstverständlich fallen Normannia-Schal und Kamera auf, allerdings sind Hockeyzuschauer eine kleine, verschworene Gemeinschaft. 25 bis 30 Personen zähle ich, die sich den Hockey-Recken auf dem Kunstrasen verbunden fühlen. Wen wundert es da, wenn neue Gesichter am Spielfeldrand auffallen?
Kleine aber feine und verschworene Fangemeinschaft.
Während bei den Normannia-Fußballern die Zuschauer mit feinsten Speisen und Getränken - oder zumindest der üblichen Stadiongastronomie - umsorgt werden, sind Hockeyfans Selbstversorger par excellance. Dort bringt ein Kumpel ein Sixpack mit, drüben wird eine Thermoskanne Kaffee aus der Tasche gezaubert. Sogar eine Flasche Sekt verliert während des Spiels ihren Kopf und Inhalt.

Die freundliche Dame klärt mich auch gleich über eine traditionelle Normanniaschwäche auf: "Die kriegat au nie a Ecke verwandelt" ist sie nach einer wiederholten Strafecke verärgert, womit sie beweist, dass sie wirklich richtig mitfiebert. Und ich muß zugeben, ich kann das ganz gut nachvollziehen. Aber wer denkt, Normannen würden sich einfach ihrem Schicksal ergeben, der weiß nicht, was das "N" auf der Brust bewirken kann.












Denn die Normannen legen ein paar Gänge zu, prüfen nicht nur den Gästehüter, sondern jagen ihm noch vor Seitenwechsel zwei Treffer ins Gehäuse, einmal rettet nur der Pfosten vor dem Torjubel.

Hier rettet noch der Pfosten ...

... aber dort darf gejubelt. Tor für Normannia!
Der aufgeholte und beinahe ausgeglichene Rückstand machte dann doch Mut für die zweite Spielhälfte. Mit dem 2:3 kann man gegen Bruchsal was aufbauen, und die Motivation war da.

Folglich wollten die "Men in Black" nicht nur in Schönheit sterben, sondern punkten und möglichst mit dem Siegerlorbeer bekränzt das Spielfeld verlassen. Und so komme ich in der 2. Halbzeit in den Genuß einer äußerst spannenden und hochdramatischen Partie folgen zu dürfen.


Das Tempo beim Hockey ist sehr hoch, zum taktieren ist hier wenig Zeit und beide Teams müssen unentwegt blitzschnell von Angriff auf Verteidigung umschalten (und umgekehrt).


Als Hockey-Zuschauernovize sehe ich Angriff auf Angriff der Normannen gegen das Gästetor anbranden, nur das Tor will nicht fallen. Es sind in der Tat Minuten, in denen man meinen könnte, die Tabellensituation beider Mannschaften wäre gegensätzlich und die Normannia war zu diesem Zeitpunkt spielbestimmender als die Gäste aus dem Kraichgau.

Wer von beiden liegt richtig?
Die Geier warten schon.
Wenn ich schon kein Tor zu Gesicht bekam, so wurde endlich meine Frage beantwortet, was passiert, wenn beide Referees gegensätzlicher Ansicht sind. Denn irgendwann war es soweit, dass beide Schiedsrichter eine Entscheidung ausdiskutieren mußten.


Und dann, dann endlich fiel doch noch der verdiente Ausgleich für die Normannia! Als man als Zuschauer beinahe schon verzweifeln konnte, gelang der vielumjubelte Treffer - 3:3.

Endlich den Gästekeeper überwunden - hier fällt das 3:3
Und die Normannen waren noch lange nicht satt, machten weiterhin Druck und bestürmten das Tor.



Aber das Spiel entschied sich, wie in einer griechischen Tragödie zu Ende, und da ist nunmal kein Platz für ein Happy End. Quasi in der Schlußminute wurde der FCN-Keeper überwunden, und Bruchsal ging erneut in Führung. Und damit blieb es auch bei Schlußpfiff, wenn auch die Normannen noch einmal das TSG-Tor bedrängten.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Stark gekämpft und doch verloren.

Lorbeer für den Sieger. Verdienter Jubel beim TSG Bruchsal.
Die Enttäuschung war ob des Leistung im Spiel beim Normannialager naturgemäß groß. Auch wenn mit natürlich die Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Partien fehlen, so möchte ich behaupten, dass sowohl Normannia als auch die TSG Bruchsal eine schöne Werbung für den Hockeysport hingelegt haben. Und auch wenn eine Gmünder Zuschauerin nach dem Spiel meinte, "dies sei das furchtbarste Spiel gewesen, dass sie jemals gesehen habe", so wird sie dies wohl kaum auf die Leistung der Heimelf bezogen haben dürfen. Mein Interesse ist zumindest geweckt.

Auf dem Heimweg - natürlich immer noch mit dem Normannia-Schal um den Hals - springt plötzlich jemand aus einer Kneipe, nachdem er mich vorbeilaufen sah. "Wie hat Normannia gespielt?" lautet seine Frage. "3:4 verloren" antworte ich wahrheitsgemäß. "Oh je, gegen Balingen?" - "Nein, gegen Bruchsal". Es gibt schließlich auch was anderes als Fußball. Und das verwirrte Gesicht? Unbezahlbar...